Kusel Pfeffelbach: Ermittlungen am Steinbruchsee laufen

Gerade an sonnigen Tagen lockt der See in der Nähe des Pfeffelbacher Steinbruchs immer wieder Menschen an, die nicht nur entspan

Im Fall des am Samstagabend tot aus dem See beim Pfeffelbacher Steinbruch geborgenen 43-Jährigen, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern. Der See ist gerade im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen aus der Umgebung und sogar von weiter her. Ein Problem sei das für die Polizei in Kusel bislang nicht gewesen.

Am späten Samstagabend war ein Großaufgebot an Rettungskräften am See in der Nähe des Pfeffelbacher Steinbruchs im Einsatz (wir berichteten in der Montagausgabe): Die Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehren und Polizei konnten den Verunglückten allerdings nur noch tot bergen. Wie die Feuerwehr schilderte, ging am Samstag nach 18 Uhr der Notruf ein: Ein 43-jähriger Mann aus Bruchmühlbach-Miesau sei von einem Felsvorsprung aus ins Wasser gesprungen und nicht mehr aufgetaucht. Wie die Polizei mitteilt, versuchten Begleiter, dem Mann zu helfen und alarmierten den Rettungsdienst. Die Rettungstaucher der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern bargen schließlich gegen 22 Uhr die Leiche des Mannes. „Wir führen derzeit ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren durch“, sagt Leitender Oberstaatsanwalt Udo Gehring von der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern. „Das ist ein Standardvorgang, wenn jemand auf unnatürliche Weise ums Leben kommt.“ Es gebe derzeit allerdings keine konkreten Hinweise auf Anhaltpunkte für ein Fremdverschulden im Fall des 43-jährigen Mannes. Die Ermittlungen laufen noch. Wie Gehring weiter mitteilt, wird die Leiche des Verunglückten nun obduziert, um die Todesursache zweifelsfrei feststellen zu können: „Danach wird der Leichnam von uns freigegeben und kann bestattet werden“, erläutert Gehring. Das könne ungefähr zwei Wochen dauern, schätzt der Jurist. Die Pfeffelbacher selbst, berichtet eine Einwohnerin des Dörfchens, würden nicht in dem See schwimmen, sie wüssten um die Gefahren, die das herrlich blaue Wasser berge. „Es ist wirklich traumhaft da oben“, sagt die Frau, „aber die Felsen und das Metall, das ist schon ziemlich gefährlich.“ Sie gibt zu, dass sie in der Vergangenheit öfter mal zum Grillen und Musikhören am Weiher war – „aber baden? Niemals.“ Offensichtlich sehen das viele ähnlich, denn es finden sich gleich mehrere improvisierte Grillstellen rund um das Gewässer. An heißen Sommertagen seien in der Nähe des Feldweges, der zum See führt, häufig Autos mit saarländischen Kennzeichen abgestellt, berichtet die Pfeffelbacherin. Für die Polizei in Kusel ist der Weiher im alten Steinbruch „kein Problemfeld“, wie Inspektionsleiter Gerhard Glaser auf Nachfrage der RHEINPFALZ sagt: „Wir fahren den See manchmal routinemäßig im Rahmen unserer Streifenfahrten an.“ Auf Badegäste träfen die Beamten dabei nur sehr selten. Glaser erinnert daran, dass der See sich auf Privatgelände befindet und nicht öffentlich zugänglich ist: „Wie man bei diesem besonders tragischen Fall sieht, birgt ein solches Gewässer Gefahren.“ Im Internet ist der See mit seinem auffällig blauen Wasser unter anderem als beliebtes Ziel von Geocachern genannt und wird in einem Internetforum für Freunde des Nacktbadens als „schön abgelegener See mitten im Wald“ aufgeführt. Und im sozialen Netzwerk Facebook finden sich etliche – vor allem junge Menschen – die stolz ihre Fotos vom Ausflug an den Weiher bei Pfeffelbach zeigen. |bgi

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