Kusel Kreissparkasse Kusel und Stadtsparkasse Kaiserslautern halten Fusion weiter im Blick

91-86917892.jpg

Die Kreissparkasse Kusel und die Stadtsparkasse Kaiserslautern werden ihre Gespräche über eine mögliche Fusion fortsetzen und intensivieren. Das geht aus einer gemeinsamen Presseerklärung der beiden Institute hervor.

Gestern trafen sich erstmals alle vier Vorstände gemeinsam mit den beiden Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Winfried Hirschberger und Oberbürgermeister Klaus Weichel. Dabei sollte der Stand der Gespräche eruiert werden – vor allem die Frage, ob eine Fortsetzung der Verhandlungen sinnvoll ist oder nicht. Ergebnis: Es scheint sinnvoll. Erörtert wurde auch ein Katalog von Fragen, anhand derer später über eine Fusion entschieden werden soll. Welche Punkte dabei erfasst sind, dazu wollte sich der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Helmut Käfer, gestern auf Nachfrage nicht äußern. Es sei Stillschweigen über das gestrige Gespräch über die Presseerklärung hinaus vereinbart worden. Auch Landrat Winfried Hirschberger ließ gestern im Kreisausschuss nicht mehr verlauten – nur dass der Aufsichtsrat am 26. August damit befasst sein werde. Der augenblickliche Plan sieht so aus, dass Ende August die Aufsichtsräte beider Institute sich mit dem Stand der Fusionsverhandlungen beschäftigen. Die endgültige Entscheidung über eine Fusion treffen der Kuseler Kreistag und der Kaiserslauterer Stadtrat. Vor wenigen Wochen waren sogenannte Sondierungsgespräche zwischen den beiden Häusern bekanntgeworden (wir berichteten). Beide stehen – wie viele kleinere Banken – vor ähnlichen Problemen. Die anhaltende Niedrigzinsphase lässt den Zinsertrag und damit den Hauptertragsbringer der Geldhäuser mehr und mehr zusammenschrumpfen. Zugleich erhöht die Regulatorik, also die immer strikteren Vorgaben aus Brüssel und Frankfurt für die europäischen Banken, die Kosten. Kleine Geldhäuser haben zunehmend Schwierigkeiten, die Vorgaben der Bankenaufsicht umzusetzen. Zudem haben die kleinen Institute in der digitalisierten Welt vermehrt Konkurrenz ohne kostspieliges Filialnetz. Und schließlich, das trifft zuvorderst die Kuseler Kreissparkasse, hat auch die demografische Entwicklung immer deutlichere Auswirkungen. Weil Kreissparkasse Kusel und Stadtsparkasse Kaiserslautern etwa dieselbe Größe haben (1,8 beziehungsweise 1,1 Milliarden Euro in der Bilanzsumme), weil die Vorstände recht gut miteinander können und weil sie sich in ihrer Struktur ausgezeichnet ergänzen, laufen seit geraumer Zeit Sondierungsgespräche für eine spätere Fusion. Die Kreissparkasse Kusel ist kreditlastig, hat also ein höheres Volumen an vergebenen Krediten als Einlagen; bei der Stadtsparkasse Kaiserslautern ist es genau umgekehrt. Und, nicht zu unterschätzen: Die Gebietskörperschaften, denen die Häuser jeweils gehören, sind beide SPD-dominiert. Die deutlich größere und umsatzstärkere Kreissparkasse Kaiserslautern hingegen hat einen CDU-Landrat an der Spitze ihres Aufsichtsrates. |wop

x