Kreis Bad Duerkheim Kein Kinderspielplatz

Auch wenn das hier vielleicht nach einem Sandkasten für Menschenkinder aussieht: Zum Spielen ist die sandige Fläche am Pfalzmuseum für Naturkunde nicht gedacht. Frank Wieland, Zoologe am Museum, hat sie dort im Garten angelegt. „Hier kann man Hautflügler beobachten, die ihre Nester im Boden bauen“, sagt er. Hautflügler sind Insekten mit meist vier dünnen, durchsichtigen Hautflügeln. Unsere bekannte Honigbiene gehört zum Beispiel dazu. Aber hier im Sand leben weniger bekannte Insekten wie Sandbienen und Sandwespen. Achte mal auf die sandigen Häufchen. Du musst aber ganz genau hinsehen, sie sind nur wenige Zentimeter groß. Vielleicht kannst du sogar beobachten, wie eine kleine Sandbiene aus dem Einschlupfloch kommt und fortfliegt. Kurz danach kehrt sie wieder zurück, um wieder im Boden zu verschwinden. Was macht sie da? „Sie trägt Pollen ein“, erklärt Wieland. Zu diesem Futtervorrat legt das Bienenweibchen in jede Kammer am Ende eines Ganges ein Ei. So sind die später schlüpfenden Larven gut versorgt. Die sonnenbeschienene Sandfläche am Museum ist ein günstiger Standort. Deshalb kann es sein, dass bald viele solcher Bienenweibchen nebeneinander Gänge graben. Aber auch wenn da mal viele von ihnen herumsummen sollten: Du brauchst keine Angst vor ihnen zu haben. Sie beachten dich überhaupt nicht. Denn hier gibt es keinen Bienenstaat zu verteidigen. Jede Sandbiene sorgt allein für ihren Nachwuchs. Fachleute wie Frank Wieland zählen sie deshalb zu den Solitärbienen, was so viel bedeutet wie Einsiedlerbienen. Solche Bienen sind völlig friedlich. Sie greifen nie an und werden dich nicht einmal stechen, wenn du ihnen ganz nah kommst. Trotzdem sperrt ein Hanfseil die Sandfläche am Museum ab. Schließlich soll niemand die Sandhäufchen zertreten. Aufgespannt ist das Seil an Stammstücken von Kiefern aus dem Dürkheimer Wald. Hier legen andere Insekten ihre Eier in Gänge. Toll, wo in der Natur überall neues Leben entsteht! (lad)

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