Ludwigshafen Halberg-Areal als Standort für Polizeipräsidium im Gespräch

Die Polizei braucht ein neues Präsidium. Für den Neubau ist nun auch das Halberg-Areal im Gespräch. Der Pumpenhersteller Flowserve will im Laufe des kommenden Jahres den Standort Ludwigshafen schließen. Das Mainzer Innenministerium hat bestätigt, dass Halberg in Betracht gezogen werde.

Rund 85 Jahre alt ist das Polizeipräsidium in der Wittelsbachstraße in Süd. Trotz verschiedener Erweiterungen entspricht das Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Polizeipräsident Thomas Ebling. Die rund 600 Beschäftigten müssen sich Schreibtische teilen, einige sitzen in Kellergängen. Die Gewerkschaft der Polizei spricht von „unwürdigen“ Arbeitsbedingungen. Wegen der Raumnot sind mittlerweile zehn Gebäude angemietet worden. Auch die Bausubstanz des Altbaus lässt zu wünschen übrig. Die Sanierungskosten würden sich auf etliche Millionen Euro belaufen. Das Land als Dienstherr der Polizei hat daher im März entschieden, dass eine Sanierung unwirtschaftlich wäre. Seitdem wird nach einem Platz für den Neubau gesucht. Lange Zeit im Gespräch war ein Hafen-Gelände auf der Parkinsel, wo im Juni 2013 eine große Lagerhalle abrannte. Der Hafen wollte ursprünglich die Halle wieder aufbauen, die Stadt wollte ein Neubaugebiet. Eine Patt-Situation entstand. Das 20.000 Quadratmeter große Areal liegt seitdem brach. Hafenchef Franz-Josef Reindl brachte dann im Frühjahr 2015 das Grundstück als Bauplatz für ein neues Präsidium ins Gespräch. Parallel dazu ging die juristische Auseinandersetzung zwischen den Hafenbetrieben und der Stadt über Bebauungspläne weiter – und dauert immer noch an. Die Polizei hat dem Hickhack lange zugesehen und mittlerweile genug davon. Denn ein Ende der Berufungsverfahren und neuen Klagen ist derzeit nicht abzusehen. Deshalb haben sich das Präsidium und die Ministerien in Mainz nun auch andere Grundstücke angesehen. Darunter war auch das Halberg-Gelände, das ebenfalls im Stadtteil Süd gegenüber der Walzmühle liegt. Der vom US-Konzern Flowserve geschluckte Pumpen-Hersteller wird dichtgemacht. Eigentlich wäre Ende des Jahres Schluss gewesen, doch es gibt nun noch eine Verlängerung bis Mitte 2017. Dann steht das weiträumige Industrieareal leer. Neben der Parkinsel seien weitere Alternativen in Betracht gezogen worden, hierunter auch das Gelände der ehemaligen Firma Halberg, bestätigte das Innenministerium in Mainz auf Anfrage der RHEINPFALZ. „Das Gelände liegt taktisch günstig. Es ist aber sehr groß. So viel Platz bräuchten wir nicht“, sagt Polizeipräsident Thomas Ebling. Bis Dezember wolle die Landesregierung nun prüfen, ob das Halberg-Areal als neuer Standort für das Polizeipräsidium Rheinpfalz in Frage kommt. Dabei geht es auch um Dinge wie die Verfügbarkeit und die Kosten – nicht zuletzt auch um die Frage, ob auf dem ehemaligen Gießerei-Areal eine aufwendige Altlastensanierung vorgenommen werden müsste. Es gebe auch noch weitere Alternativen zu Halberg, sagt Ebling – ohne jedoch Details nennen zu wollen. Auch die Parkinsel sei noch immer nicht ganz vom Tisch. „Mehrere Eisen im Feuer zu haben, ist für uns besser“, sagt der Präsident. Ebling unterstreicht, wie dringend die Polizei ein neues Präsidium braucht. Er wisse auch, dass ein Neubau frühestens 2018 beginnen könne. „Aber wir brauchen eine Perspektive. Wenn man wüsste, was kommt, dann wäre das gut für meine Mitarbeiter, die zusammengepfercht arbeiten müssen“, meint Ebling. Klar ist: Eine zentrale Voraussetzungen an ein Gelände für den Neubau eines Polizeipräsidiums ist die Größe. Nach Angaben des Innenministeriums werden für das Gebäude mindestens 8000 Quadratmeter Fläche benötigt, um die mehr als 600 Mitarbeiter unterzubringen. Für den laufenden Betrieb wird je getrennt voneinander eine Zu- und Ausfahrt benötigt. Auch die Anbindung des Geländes in der Stadt müsse entsprechend sein. „Außerdem wird eine zentrale Lage benötigt, damit die Polizei für die Menschen gut erreichbar ist“, sagt ein Ministeriumssprecher. Neben der Polizei vor Ort seien auch die Stadt und der Landesbetrieb Bauen in die Immobiliensuche miteingebunden.

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