Grünstadt Grünstadt: Beleuchtung für ein sicheres Gefühl

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Für insgesamt sieben Standorte in Grünstadt erarbeiten derzeit Studenten der TU Kaiserslautern verschiedene Gestaltungsentwürfe.

Wie könnte der Bahnhof künftig einladender wirken?

Mit dieser Frage beschäftigen sich seit Anfang November fünf Studierende des Masterstudiengangs Stadt- und Regionalentwicklung der TU Kaiserslautern. Im Rahmen eines Studienprojektes und in Kooperation mit der Stadt Grünstadt entwickeln sie derzeit ein passendes Konzept. Dazu veranstaltete die Gruppe einen Bürgerworkshop in der Bahnhofstraße. Was stört die Bürger am Bahnhofsgebäude und am angrenzenden Vorplatz? Diese Frage traf wohl voll ins Schwarze – denn die zwölf anwesenden Bürger zählten eine ganze Menge an Defiziten bezüglich des aktuellen Zustands des Bahnhofs auf: „Dunkel, dreckig, ungepflegt, fehlende Sanitäranlagen, zum Verweilen ungeeignet und beängstigend – insbesondere bei Dunkelheit“, bemängelten sie. Daneben wurden eine fehlende Beschilderung und defekte Aufzüge kritisiert. Insgesamt fühle man sich nicht sicher, so das Fazit der Bürger. Nachts traue man sich als Frau allein nicht vor die Tür, sagte eine Anwohnerin der angrenzenden Friedrich-Ebert-Straße. Der Grund: Jugendliche belagerten den Vorplatz, oft sei Alkohol im Spiel und es komme zu Schlägereien. Welche Ideen haben die Bürger, um den Bahnhof künftig attraktiver für Reisende und Einwohner zu gestalten? Vor allem müssten der Bahnhof und der Vorplatz wieder attraktiv für Bürger sein, regte Martina Hauenstein (SPD) an. Vielleicht mit kleinen Geschäften, die zum Verweilen einladen, oder einem Eiscafé. Sauberkeit, gepflegte Sitzgelegenheiten, eine schöne Begrünung mit Blumen und Bäumen sowie Spielgeräte für Kinder waren weitere Ideen. Eine Videoüberwachung kommt ebenfalls für die meisten in Betracht. Und vor allem die Barrierefreiheit, die momentan nicht gewährleistet sei, müsse künftig vorhanden sein. Die Bürger konnten ihre Stimme für sechs verschiedene Ideenvorschläge der Studenten abgeben. Was kam gut an? Für ein helles und freundliches Lichtkonzept stimmten die Anwesenden. Eine integrierte Beleuchtung mache das Planungsgebiet in der Nacht sicherer, sagte Nina Müller (25), eine der Studierenden. Gelobt wurde die geplante Umgestaltung der dunklen Unterführung. Die meisten sprachen sich für eine Wandbemalung aus. „Graffiti sind modern und können schnell von den Künstlern erneuert werden“, begrüßte eine Teilnehmerin den Vorschlag. Bei den Sitzgelegenheiten standen mehrere Varianten zur Wahl. Eine große, runde Bank zum Anlehnen, die durch einen Laubbaum in der Mitte viel Schatten spendet, fand großen Anklang. Für eine klar strukturierte Wegführung mit Schildern sprach sich die Mehrzahl der Bürger aus. Eine weitere Alternative: im Boden eingelassene Steine, die jedoch mehr Wegweiser und somit keine weitere Information wie zum Beispiel die Entfernung beinhalten. Was die Begrünung angeht, gingen die Meinungen auseinander. Bepflanzte Weinkisten, zu einer Wand aufgestellt, favorisierten viele. Das würde dann auch den ärgerlichen Hundekot in den Grünflächen verhindern, sagte ein Bürger. Auf alle Fälle eine immergrüne Bepflanzung müsse es sein, so der Vorschlag. Welches Fazit ziehen die Studenten, die nun mit Hilfe der Bürger ihren Planungsentwurf ausarbeiten? „Wir haben konkret gehört, was die Bürger sich wünschen“, sagte Nina Müller (25), die mit ihren Kommilitonen Svenja Nothof (26), David Ramert (24), Felix Buchinger (23) und Mathieu Bogert (26) noch bis Februar an dem Modell arbeitet. Vieles sei ihnen schon bewusst gewesen, lediglich die Parkplatzsituation direkt vor dem Bahnhof, die als problematisch beschrieben worden sei, müsse das Team überdenken. Eigentlich sei hier eine Streichung der vorhandenen Parkbuchten vorgesehen, das müsse jetzt umgearbeitet werden. Termin Für insgesamt sieben Standorte in Grünstadt erarbeiten Studenten der TU Kaiserslautern, Masterstudiengang Stadt- und Regionalentwicklung, unter der Leitung ihres Professors Holger Schmidt und dessen Mitarbeiter Thomas Fischer Gestaltungsentwürfe für die Stadt (wir berichteten). Die Ergebnisse werden der Stadt sowie der Öffentlichkeit am Dienstag, 7. Februar, um 19 Uhr im Weinstraßencenter präsentiert.

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