Bad Dürkheim Freinsheim ist auf Wachstumskurs

Die Stadt Freinsheim wird sich im Nordwesten erheblich erweitern. Die ersten Häuser werden aber erst in etwa fünf Jahren entstehen.

Wie Bürgermeister Matthias Weber (FWG) im Stadtrat erklärte, ist das Gebiet seit Jahren Bestandteil des Flächennutzungsplans. Somit sei dies die einzige Möglichkeit, um dem gestiegenen Bedarf an Baufläche in Freinsheim gerecht zu werden. Angesichts der Größe sei es ratsam, das Gebiet abschnittsweise zu erschließen. VG-Baudezernent Jürgen Menge (SPD), der gemeinsam mit Bauamtsleiter Thomas Bayer das Erschließungskonzept des Büros Schönhofen aus Kaiserslautern erläuterte, äußerte sich optimistisch über die Vermarktungschancen des Gebiets. „Wir leben in einem Speckgürtel mit hoher Zuzugsrate. Denken Sie nur, wie in der Nachbargemeinde die Grundstücke quasi unter der Hand weggegangen sind“, spielte der erste VG-Beigeordnete auf den Erfolg des Dürkheimer Fronhofs an. Menge erinnerte daran, dass vor eineinhalb Jahren im Zusammenhang mit der Westumgehung das Ingenieurbüro mit der Grundlagenplanung beauftragt wurde. Der Bau einer solchen Westumgehung sei immer noch möglich, sagte Menge mit Blick auf die Erschließung des Neubaugebiets im Westen zur L522. Diese Erschließungsstraße, so Menge, sei ein „Mosaikstein“ für eine eventuelle Verlängerung zu einer großen Ortsrandstraße mit Umgehungscharakter. Deren Bau will Menge trotz diverser Finanzierungsabsagen durch das Land noch nicht abschreiben, er stehe hier weiterhin im Gespräch mit dem zuständigen Staatssekretär im Infrastrukturministerium, versicherte er den Ratsmitgliedern. Theo Reiß (CDU) hatte angesichts des Gewerbebetriebs im Westen – ein Teil des Geländes gehört zum Obsthof Schick – Bedenken, ob eine Erschließung zur L522 überhaupt möglich ist. Wie seine Fraktionskollegin Heike Strasser plädierte er für eine rasche Umsetzung. Es solle alles vermieden werden, was das Gebiet verzögere. Laut Menge gab es mit dem Grundstückseigentümer bereits Gespräche. „Man muss abwarten“, meinte er. Der Bürgermeister plädierte dafür, das Gelände abschnittsweise zu erschließen. Kritische Punkte sollten zunächst nicht angegangen werden. Es spreche deshalb vieles dafür, das Gebiet in der Nähe zur Herxheimer Straße hin als erstes zu erschließen. Positiv fassten die Stadtratsmitglieder den Vorschlag von Silke Bähr (FWG) auf, den westlicher gelegenen Wirtschaftsweg Richtung L522 als Erschließungsstraße auszubauen. Eva Bär (Grüne) kritisierte, dass der Plan wenig Platz biete „für Räume, in denen soziales Leben stattfinden kann“. Bauamtsleiter Thomas Bayer entgegnete, dass es sich hier nur um ein Erschließungskonzept handele. Es folge noch ein städtebauliches Konzept und dann erst der Einstieg in ein Bebauungsplanverfahren, in das solche Details einfließen könnten. Es soll in diesem Jahr angestoßen werden. In dem Konzept fehle außerdem noch die Renaturierung des Talweidgrabens. Bayer rechnet wegen der Lage im Außenbereich mit einem längeren Prozess. „Etwa drei Jahre“, sagte er auf Anfrage, könne sich das Planverfahren hinziehen. Hinsichtlich der schmalen Herxheimer Straße soll es im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens weitere Gespräche mit dem Landesbetrieb Mobilität geben. Der Stadtrat folgte der Beschlussempfehlung des Bauausschusses. Dieser hatte dafür plädiert, möglichst an beiden Zufahrten zum Baugebiet Kreisel zu errichten. Durchfahrtsverkehr soll in der Planung vermieden werden. Außerdem soll der Bereich der orangenen Flächen (Doppelhäuser, Reihenhäuser) vergrößert werden. Weitere Wünsche an das Planungsbüro: Die beiden Kreuzungen an der L522 wenn möglich zusammenfassen, eventuell eine Anbindung weiter westlich an die L522, sowie Flächen für neue Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser. |led

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