Zweibrücken Feuer auf ehemaliger Schießanlage

91-65477512.jpg

Auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehr-Schießanlage in der Nähe der Kugelfanghütte ist in der Nacht zum Mittwoch ein Gebäude fast komplett niedergebrannt. Die Feuerwehr hat Einbruchspuren festgestellt, ob diese mit dem Brand zusammenhängen, ist allerdings nicht sicher.

Als Stadtfeuerwehrinspekteur Harald Schmieg gegen 0.30 Uhr alarmiert wurde, habe er von Ernstweiler aus bereits den Feuerschein am Himmel gesehen. Zuerst habe es so ausgesehen, als stünde die Kugelfanghütte in Flammen, doch dann stellte sich heraus, dass ein Gebäude auf dem ehemaligen Schießstand brennt. Laut Schmieg waren in der Nacht 45 Leute und zehn Fahrzeuge der Feuerwehr im Einsatz, darunter vier Tanklöschfahrzeuge. Die waren auch nötig, da vor Ort kein Wasser zum Löschen vorhanden war. „Mit den Fahrzeugen hatten wir gleich 10 000 Liter dabei, danach sind wir im Pendelverkehr ins Beckerswäldchen zum Auftanken gefahren. Es gab also keine Probleme mit der Wasserversorgung“, berichtet der Stadtfeuerwehrinspekteur. Die Polizei wurde ebenfalls alarmiert, da die Feuerwehr Einbruchsspuren an dem Gebäude festgestellt habe. Diese müssen jedoch nicht mit dem Brand zusammenhängen. Die Ursache des Feuers ist indes noch unklar. „Strom gibt es dort keinen und auch kein Gas“, so Schmieg. Zu retten sei der rund zehn mal 30 Meter große und zum Teil ohnehin marode Komplex aus Schuppen nicht mehr gewesen. Gegen 4.30 Uhr sei die Feuerwehr wieder abgerückt, zwei Fahrzeuge samt Besatzung blieben bis 6 Uhr als Brandwache zurück. An einer Holztür an der hinteren Seite des Gebäudes seien Hebelspuren entdeckt worden, berichtete Martin Sema, Pressesprecher der Polizeidirektion Pirmasens. Auch deswegen wird nun ermittelt, ob es sich bei dem Feuer um Brandstiftung handelte. Sema betonte jedoch, dass die Ursache des Brandes noch nicht feststeht. Heute werde ein Brandgutachter des Landeskriminalamts vor Ort sein. Bei einer so genannten Brandbegehung soll dieser mithilfe elektronischer Geräte die Ursache des Feuers untersuchen und feststellen, ob der Brand absichtlich gelegt wurde. Die Höhe des Sachschadens stehe noch nicht fest. Sema schätzt, dass man sich im vierstelligen Bereich bewegt. Das Gebäude sei zuvor bereits in einem maroden Zustand gewesen. „Trotz des schnellen Eingriffs der Feuerwehr war das Gebäude nicht mehr zu retten“, sagte er. Die Brandermittlung übernehmen zwar die Pirmasenser Kollegen, vorgestern Nacht, gegen 2 Uhr, sei aber die Zweibrücker Polizei vor Ort gewesen, so Sema. „Zum ersten Angriff – so nennen wir das – kommt immer die Schutzpolizei.“ Erfahrungsgemäß würden die Ermittlungen aber erst am nächsten Tag richtig losgehen, erklärte der Pressesprecher, der selbst Brandermittler ist. Auf dem Gelände hinter dem Waldfriedhof hatte die Bundeswehr mehrere MG-Schießstände, heute braucht sie diese nicht mehr, erklärte der Zweibrücker Pressesprecher Heinz Braun. Waldarbeiter der Stadt hätten sich aber im hinteren Teil des niedergebrannten Gebäudes eine Werkstatt eingerichtet. Das sei auch der einzige Gebäudeteil, der nicht komplett abgebrannt ist. Dennoch könne man auch diesen Bereich nicht mehr nutzen. Zu groß sind die Schäden, die das Feuer angerichtet hat. Sema teilte mit, dass ein örtlicher Bauunternehmer im vorderen Teil des Hauses seine Baustoffe lagerte. (mefr/mco)

x