Pirmasens Fehrbacher Klärschlamm-Trockenanlage wieder am Netz

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Gestern ging die Fehrbacher Klärschlammtrocknung wieder in Betrieb. Der Pirmasenser Unternehmer Manfred Schenk, der als Gesellschafter mit an der Anlage beteiligt ist, zeigt sich zuversichtlich, dass jetzt alles einwandfrei läuft und in Fehrbach nichts zu riechen sein wird.

Vor genau einem Jahr startete die Anlage im Probebetrieb, der von einigen Abbrüchen und teils heftigen Protesten in Fehrbach wegen Geruchsbelästigungen geprägt war. „Das ist ein Pilotprojekt. Da muss immer mal nachjustiert werden“, meint Schenk. Aus dem Ruder gelaufen sei in der Anlage am Staffelberg nichts, betont der Unternehmer. Bei Projekten dieser Art müsse immer mit einem Probebetrieb von mindestens einem halben Jahr gerechnet werden. „Das muss man ganz unaufgeregt sehen“, mahnt Schenk zur Gelassenheit und auch zum Vergleich mit anderen Anlagen in der Stadt, die ebenfalls Gerüche produzieren. „Wenn es bei mir nach irgendwas riecht, dann wird sofort geschrien“, klagt er und verweist auf die Biogasanlage bei Winzeln, die auch stinke. Dort rege sich aber kein Widerstand. Um Gestank durch die gestern wieder gestartete Anlage zu vermeiden, wurde eine Nachverbrennung der Abluft installiert und die Abwässer werden demnächst chemisch vorbehandelt, um sie in die Kläranlage leiten zu können, erläuterte Schenk. Unter anderem soll damit der Ammoniak rausgelöst werden, der den Fehrbachern beim letzten Probebetriebanlauf im Oktober mächtig gestunken hatte. Unter anderem in der Straße „In den Steiggärten“ waren Ammoniakdämpfe von Anwohnern bemerkt worden. Das wird diesmal nicht passieren, da die Kanaldeckel mit Biofiltern versehen wurden, die eventuelle Gerüche rausfiltern sollen. Mit der bei Fehrbach stehenden Anlage betritt Schenk nicht nur in puncto Klärschlammtrocknung Neuland. Der Unternehmer will die Anlage um eine Phosphorrückgewinnung ergänzen. Klärschlamm enthält viel Phosphat, das weltweit immer knapper wird und bei einer Trocknung sowie anschließenden Verbrennung verloren ginge. Schenk plant nun eine Anlage, um aus der Asche des verbrannten Klärschlamms das Phosphat zurückzugewinnen. Die Anlage soll auf dem Betriebsgelände entstehen. „Das ist was sehr Innovatives und zukunftsweisend“, freut sich Schenk auf das nächste Pilotprojekt. Bis zu 30 Arbeitsplätze könnte die Anlage im Endausbau bieten. „Wir beschreiten Neuland und finden Lösungen“, versicherte der Unternehmer, der zum Klärschlammprojekt als Seiteneinsteiger dazukam. Ursprünglich war Schenks Unternehmen nur als Ingenieurbetrieb für den Bau zuständig. Auftraggeber war die Edenkobener SD Südwest. Inzwischen ist Schenk der Geschäftsführer der SD Südwest, die er in sein Firmengeflecht integriert hat. |kka

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