Zweibrücken Zweibrücken: Schwimmunterricht muss ausfallen

Bis zum 1. Oktober ist das Badeparadies wegen Umbauarbeiten geschlossen. Weil das Freibad auch schon zu hat, gibt es derzeit kei
Bis zum 1. Oktober ist das Badeparadies wegen Umbauarbeiten geschlossen. Weil das Freibad auch schon zu hat, gibt es derzeit keine Bademöglichkeit in der Stadt.

Beide Zweibrücker Schwimmbäder sind derzeit geschlossen. Wir klären auf, wie Vereine und Schulen den Badeparadies-Umbau überbrücken.

Schulen weichen aus

Seit 10. September ist das Zweibrücker Freibad geschlossen. Schon eine Woche länger ist auch das Badeparadies zu, und zwar bis 1. Oktober. Grund: Wartungs- und Erneuerungsarbeiten. Was treue Badegäste ärgern mag, könnte für Sportvereine und Schulen Probleme aufwerfen. Tut es aber nicht, so die einhellige Rückmeldung. Schulen weichen auf Sport in der Halle aus. Nur die Wassersportfreunde deuten an, die Situation sei „nicht ganz einfach“. „Statt des Schwimmens findet jetzt eben Sportunterricht statt“, spricht Alexander Müller, stellvertretender Leiter des Helmholtz-Gymnasiums, für fast alle Zweibrücker Schulen. Die dreiwöchige Schwimmpause sei ohne wesentliche Probleme zu überbrücken, ist Müller überzeugt, Alternativen gebe es ohnehin nicht.

Unabwendbare Schließung

In der Tat scheint die Hallenbad-Schließung unabwendbar: „Wir müssen die Becken einmal im Jahr vollständig leeren und desinfizieren. Das ist vorgeschrieben“, klärt Badeparadies-Leiter Ingo Baumann auf. In diesem Jahr kämen größere Erneuerungsarbeiten an Duschen, Duschwasser-Aufbereitung und Heizung hinzu. „Was wir vermeiden wollten, ist eine Schließung in den Schulferien“, ergänzt er. Die Revision habe man früher vor den Sommerferien vorgenommen, aber einigen Schulen passe der diesjährige Nach-Ferien-Termin sogar besser: „Weil am Schuljahresende auch im Sport Prüfungen stattfinden, die man nicht einfach verschieben kann.“

Training fällt aus

Verschieben lässt sich hingegen das Training der DRK-Wasserwacht, deren Jugend montags und dienstags das Bad nutzt, die Erwachsenen trainieren freitags. „Jetzt fällt das Training aus. Es ist halt so“, sieht Ansprechpartner Peter Ottmann keinen Grund zur Klage. Auch Matthias Fritzke, Vorsitzender der Zweibrücker Wassersportfreunde, zeigt Verständnis für die Schließung: „Wichtig ist, dass so ein Bad kontinuierlich gepflegt und attraktiv gehalten wird.“ Er freue sich schon auf die Öffnung im Oktober, und zwischenzeitlich halte man sich irgendwie über Wasser. Durch zusätzliche Trainingszeiten im Lehrschwimmbecken des Hofenfels-Gymnasiums beispielsweise, die durch ein Arrangement mit dem Kanu-Club zustande gekommen seien. Ganz einfach sei es zwar nicht, sich im 16-Meter-Becken auf den Sprint-Cup im November und auf die Stadtmeisterschaften vorzubereiten. „Besser als gar nichts“ gelte aber allemal.

Hallensport als Alternative

Als ursprünglicher Nutzer des Lehrschwimmbeckens erhebt das Hofenfels-Gymnasium kaum Ansprüche auf das Badeparadies. Nur die Oberstufen-Kurse nutzen es für ihre Prüfungen; ansonsten führen Sport-Leistungskurse im Badeparadies gelegentlich Tauch- und Rettungsschwimm-Übungen durch. Insofern wirft die gegenwärtige Schließung laut Sportlehrer Willi Knoth kein Problem auf. Gleiches gilt für die Mannlich-Realschule plus, deren Schüler das Lehrschwimmbecken mitbenutzen. Nur zwei Klassen müssten derzeit auf Hallensport- statt Schwimmunterricht ausweichen, führt Konrektor Marc Sadowski aus. An der Herzog-Wolfgang-Realschule plus beginnt der Schwimmunterricht laut Sportlehrer Dominik Becker ohnehin erst im Oktober. Bis dahin finde planmäßig Sport in der Halle oder draußen statt.

Verständnis für Betriebsunterbrechung

Regelmäßig genutzt wird das Badeparadies von den Zweibrücker Grundschulen. Nur an der Schule in Mittelbach geschieht dies projektweise. Für die anderen gilt: Während der Schließung gibt es Sportunterricht in der Halle. Verständnis für die Betriebsunterbrechung haben alle: Das Hallenbad gewinne durch den Umbau, zeigt sich Nicole Schmidt, Leiterin der Grundschule Rimschweiler, überzeugt. „Es ist ja nichts Neues, dass das Bad einmal im Jahr zumacht. Wir sind früher schon auf das Freibad ausgewichen, aber da hängt man dann ganz vom Wetter ab“, erläutert Christian Weppler, Leiter der Hilgardschule. Dort ist Schwimmen auch im Nachmittagsangebot und bei den Arbeitsgemeinschaften fest verankert. Im regulären Unterricht ist an Wepplers Schule nur eine Klasse von der Hallenbad-Pause betroffen. Ebenso an der Albert-Schweitzer-, der Thomas-Mann-, der Breitwiesenschule sowie an der Grundschule Rimschweiler. An der Grundschule Sechsmorgen weichen zwei, an der Pestalozzi-Schule sechs Klassen auf den üblichen Sportunterricht aus. „Pause“ heißt es während der Umbauphase des Badeparadieses auch bei der privaten Schwimmschule „Wale – wahrnehmen, lernen, erfahren“, die ihren Schwerpunkt auf Kleinkinderschwimmen legt. Ein Problem bedeutet die Hallenbad-Schließung laut Kursleiterin Brigitte Parvu nicht: „Den Termin erfahren wir immer frühzeitig. Darauf können wir uns dann bei der Kursplanung einstellen und die Zeit gegebenenfalls zur Fortbildung nutzen“.

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