Zweibrücken Zweibrücken: Kampfmittelräumdienst untersucht Baustelle

Unter der Schotterschicht der ausgebaggerten Tilsitstraße waren am Montag zwei Weltkriegsbomben gefunden worden.
Unter der Schotterschicht der ausgebaggerten Tilsitstraße waren am Montag zwei Weltkriegsbomben gefunden worden.

Nach dem Fund von zwei Brandbomben wird die Baustelle in der Tilsitstraße nun nach weiteren Blindgängern abgesucht.

Der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ), der die Arbeiten in der Tilsitstraße durchführt, habe nach dem Fund umgehend die Polizei verständigt, die dann wiederum den Kampfmittelräumdienst in Trier gerufen habe, teilte UBZ-Abteilungsleiter Steffen Mannschatz gestern auf Anfrage mit. Er war bei der Bergung der gefährlichen Funstücke vor Ort. Bei den Bomben handelte es sich laut Mannschatz um zwei etwa ein Meter lange Phosphorbomben mit einem Durchmesser von acht bis zehn Zentimetern. Diese Bomben explodieren nicht. Sie sollten sich von alleine in der Luft entzünden und gefährliche Phosphorbrände auslösen. Der eine Blindgänger habe einen Meter tief im Boden gesteckt, der andere etwa 30 Zentimeter, sagt Mannschatz. Die Baustelle in den Breitwiesen ist jetzt ein Kampfmittelräumgebiet (wir berichteten gestern). Da nicht auszuschließen ist, dass in der Nähe der Fundstelle noch weitere Blindgänger liegen, muss der Kampfmittelräumdienst den Untergrund der Straße auf der gesamten Länge der Baustelle – 500 Meter – untersuchen. Das geschehe mit einem Metalldetektor, berichtet Mannschatz. Das Problem dabei: Dieser springe auch bei anderen Metallgegenständen im Boden an. „Wir haben zum Beispiel ein Metallstück mit einem Kabel daran gefunden“, sagt Mannschatz. Er rechnet damit, dass sich durch den Bombenfund und die Suche nach weiteren Blindgängern der Zeitplan der Straßenbauarbeiten um zwei bis drei Wochen nach hinten verschieben wird. In der Tilsitstraße wird laut Stadt in zwei Abschnitten gebaut: Der erste Abschnitt, an dem gerade gearbeitet wird, sollte eigentlich bis Dezember fertig sein; der daran anschließende Abschnitt bis Februar. Wie gestern berichtet, hat der UBZ am Mittwoch im Hauptausschuss über den Bombenfund informiert. Stadtsprecher Braun sagte gestern, er wisse selbst erst seit Mittwoch davon. Zweibrücken sei im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert worden, bis heute würden immer wieder Blindgänger gefunden. Die Tilsitstraße sei nach dem Krieg wie damals oft üblich mit Bauschutt aufgefüllt worden. Die Qualität des Untergrunds sei dementsprechend schlecht, weshalb die Straße nun ausgebaut werden müsse. Bei den Bauarbeiten, die vor drei Wochen begonnen haben, habe man die Asphaltschicht entfernt und den Schotter darunter ausgebaggert. Dabei waren die Arbeiter auf den gefährlichen Fund gestoßen. „Es kann sein, dass man die Bomben nach dem Krieg nicht gesehen und Schutt darüber gefüllt hat“, vermutet Braun. Der Ausbau der Straße wird laut Stadt durch wiederkehrende Beiträge finanziert. Die Bürger zahlen also mit. Weil nun länger an der Baustelle gearbeitet wird, stiegen auch die Kosten, sagt Braun. Wie hoch diese Mehrkosten sein werden, könne man noch nicht sagen. Wie berichtet, hatte Oberbürgermeister Kurt Pirmann angekündigt, dass notfalls andere Projekte verschoben werden müssten.

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