Zweibrücken Viel Wind wegen der Energie

Auf der Weißen Trisch stehen bereits Windräder auf Homburger Gemarkung. Hier könnten auf Zweibrücker Seite welche dazugekommen.
Auf der Weißen Trisch stehen bereits Windräder auf Homburger Gemarkung. Hier könnten auf Zweibrücker Seite welche dazugekommen.

Im Zweibrücker Stadtgebiet kommen zwei größere Flächen als mögliche Standorte für die Windenergienutzung in Frage: die Weiße Trisch oberhalb von Ernstweiler und der Buchwald bei Mittelbach. Das heißt jedoch nicht, dass dort tatsächlich auch Windkraftanlagen gebaut werden. Mit der Ausweisung dieser Flächen in einem Teilflächennutzungsplan Windenergie sind damit jedoch Windkraftprojekte in anderen Bereichen der Stadt ausgeschlossen.

Die derzeitige planungsrechtliche Situation würde den Bau von Windrädern auf allen grundsätzlich geeigneten Flächen im gesamten Stadtgebiet ermöglichen, weil die Windenergienutzung im Baugesetzbuch privilegiert wird. Dem will die Stadt vorbeugen, indem sie nun einen Teilflächennutzungsplan Windenergie aufstellt. Damit kann sie selbst den Prozess steuern, indem sie potenziell geeignete Flächen ausweist. Wer dort bauen möchte, muss einen Bauantrag stellen. Erst dann wird in einem Bebauungsplanverfahren der konkrete Standort geprüft und naturschutzrechtlich bewertet, was auch das Aus für die Pläne bedeuten kann. Das verdeutlichten gestern im Bauausschuss Achim Später vom Fachbüro Argus Concept wie auch der Beigeordnete Henno Pirmann. Achim Später hatte gestern Abend die Vorgehensweise des Büros bei der Ermittlung geeigneter Flächen ausführlich dargestellt und hervorgehoben, dass man das gesamte Stadtgebiet nach den vom Land vorgegebenen Kriterien untersucht habe, um geeignete Flächen herauszufiltern. Von ursprünglich sechs Gebieten sind zuletzt noch zwei übrig geblieben, nachdem das Land die Ausschlusskriterien verschärft hatte: der Abstand zur Wohnbebauung muss mindestens 1000 beziehungsweise 1100 Meter zur geschlossenen Bebauung betragen, und an einem Standort müssen mindestens drei Windkraftanlagen Platz haben. Dadurch, dass auch größere, über 120 Jahre alte Laubwaldbestände Vorrang vor der Windenergie haben, sind aus der ursprünglichen Konzentrationszone Dörrenbachwald bei Mittelbach mehrere große Flächen herausgefallen. Dem Standortkonzept zur Steuerung der Windkraftnutzung stimmten nur Kurt Dettweiler (FWG) und Bernd Helbing (FDP) nicht zu. „Für mich als Ortsvorsteher von Mittelbach ist es wichtig, rechtzeitig mein Veto einzulegen. Ich bin gegen Windkraftanlagen im Wald“, sagte Dettweiler. Dirk Schneider (SPD) fand: „Wir können keine willkürlichen Kriterien festlegen. Was die Verwaltung vorschlägt hat Hand und Fuß. So können wir die Windkraftnutzung steuern.“ Für Norbert Pohlmann (Grüne) wäre es kontraproduktiv, alle Flächen auszuschließen, denn dann gelte das Privileg der Windenergie und Interessenten könnten überall im Stadtgebiet den Bau von Windrädern beantragen.

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