Zweibrücken Vereine sollen Flüchtlinge einsetzen

Seit dem 8. Juni sind zwei junge Flüchtlinge nachmittags in Rimschweiler im Einsatz. Über eine Flüchtlingsintegrationsmaßnahme (FIM) sollen sie Anschluss finden. Doch das gelingt bislang nicht so, wie gedacht, wie der Ortsbeirat am Mittwochabend erfuhr.

„Die Maßnahme läuft, ist aber sehr zäh angelaufen“, berichtete Ortsvorsteherin Isolde Seibert (SPD). „Es gibt derzeit mit Hans Seibert nur einen Betreuer, und die Arbeitswege sind nicht vertraut. Die beiden besuchen zudem Sprachkurse und arbeiten daher von 14 bis 18 Uhr.“ Bislang hätten die beiden Männer aus dem Iran und Afghanistan daher hauptsächlich Gemeindearbeiten ausgeführt. So wurden Wände im Gemeindehaus gestrichen und Bäume geschnitten. Zurzeit bekommen einige Bänke ebenfalls einen neuen Anstrich. Durch die Maßnahme sollen die beiden jungen Männer Kontakte im Ort knüpfen und ins Gemeindeleben integriert werden. Die Ratsmitglieder waren überrascht, dass die Rimschweilerer Vereine bislang keinen Gebrauch von dem Hilfsangebot machen. Laut Seibert haben sich hier noch keine Einsatzmöglichkeiten gefunden. „Zu tun gibt es doch immer was“, brachte Stefan Schantz (FWG) die Verwunderung auf den Punkt. Nicolai Bastian (SPD) wurde deutlicher: „Wenn die Vereine keinen Gebrauch davon machen, findet auch keine Integration statt, und die Flüchtlinge sind im Abseits.“ Der Ortsvorsteherin zufolge sind „die Kontakte sehr wohl da“, doch es gebe Berührungsängste, was sie verstehe. Kein Verständnis habe sie für Ablehnungen, weil man angeblich niemanden brauche. Seibert will auf die Vereine einwirken. Mithilfe der Ampel in der Ortsmitte möchte der Rat zu schnelle Autofahrer in Zukunft abbremsen. Dazu soll die Ampel mit Induktionsschleifen nachgerüstet werden. Diese schalten die Ampel auf Rot, wenn ein Fahrzeug zu schnell unterwegs ist. Die Kosten belaufen sich auf 6500 Euro. Ob sich ein positiver Effekt einstellt, wurde im Rat bezweifelt. Um zu ermitteln, wie viele Autofahrer in der Ortsmitte zu schnell unterwegs sind, soll beim Ordnungsamt angefragt werden, ob zeitweise eine mobile Messtafel aufgestellt werden kann. Solche Geschwindigkeitsmessanlagen gibt es bereits an den Ortseinfahrten. Für die drei Wanderwege auf der Gemarkung von Rimschweiler wurden neue Paten gesucht, die den Zustand der Wege im Auge behalten. Drei Ratsmitglieder erklärten sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen und die Wege zweimal im Jahr abzugehen. Für den Bereich Frostbergstraße sollen zwei zusätzliche Bänke und ein Tisch beschafft werden. Die würden aus dem städtischen Haushalt finanziert und kosten 2000 Euro. Im Rimschweilerer Vorortbudget stehen laut Seibert noch knapp 1420 Euro für Maßnahmen zur Verfügung. 200 Euro sind für den Obst- und Gartenbauverein reserviert, weitere 130 Euro für FIM-Material. Ratsmitglied Thomas Kube (SPD) regte an, eine Korktafel für die Ortsinfotafel zu beschaffen. Keine Neuigkeiten gibt es beim ehemaligen Gelände Mazurkiewicz. Das wurde von der Verwaltung einem Investor vorgeschlagen, bislang liegt aber keine Reaktion vor, teilte Seibert mit.

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