Kreis Südwestpfalz 50 Euro für den Wunschtermin

Die Blieskasteler Orangerie bietet bis zu 80 Gästen Platz. Das Foto zeigt die Gruppe Fleur de Barock im Jahr 2008.
Die Blieskasteler Orangerie bietet bis zu 80 Gästen Platz. Das Foto zeigt die Gruppe Fleur de Barock im Jahr 2008.

Viele Paare wollen in der Barockstadt Blieskastel in den Stand der Ehe treten. Die Hochzeit vor dem Standesbeamten ersetzt dabei die früher obligatorische kirchliche Hochzeit. Der Wunsch nach einem romantischen Ambiente ist jedoch geblieben. Die Stadtverwaltung bietet daher ein Trauzimmer im Barockstil und von jetzt an die Möglichkeit, Wunsch-Hochzeitstermine ein Jahr im Voraus zu reservieren. Allerdings gegen Gebühr.

„Es gibt einen Run auf beliebte Trautermine wie den 8.8.“, sagt die Blieskasteler Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener. Üblich sei die Vergabe der Hochzeitstermine über höchstens ein halbes Jahr im Voraus. Am Donnerstag soll der Blieskasteler Stadtrat über die Einführung einer längeren Frist befinden. Dann könnten heiratswillige Paare ihren Hochzeitstermin in Blieskastel schon ein Jahr vorher buchen. Das wird jedoch nicht kostenlos möglich sein. Für die Buchung mit einem Jahr Vorlauf will die Stadt 50 Euro verlangen. Die Höhe der Gebühr liege im Bundesdurchschnitt, sagte Faber-Wegener. Die Gebühr diene dazu, eine unüberlegte Terminanfrage der Paare einzuschränken. Weil die standesamtliche Trauung zeremoniell die kirchliche Hochzeit ersetze, bestehe ein größerer Bedarf zur Beratung der Paare über die Modalitäten zur Nutzung der verschiedenen Trauräume. Das wiederum verursache einen höheren Zeitaufwand für die Bediensteten des Standesamtes. Dieser Mehraufwand rechtfertige den Kostenausgleich. Die Stadt Blieskastel bietet ein stilvoll eingerichtetes Trauzimmer, in dem bis zu 20 Gäste an der Trauung teilnehmen können. Weiterhin steht den Brautpaaren in Blieskastel die Orangerie auf dem Schlossberg zu Verfügung. Dort können bis 80 Hochzeitsgäste im Barockambiente feiern. Wie der Stadtpressesprecher Jens Welsch auf Anfrage mitteilte, gibt es bislang in Blieskastel noch keine Anfragen nach dem im Frühsommer vom Bundestag beschlossenen Gesetz zur gleichgeschlechtlichen Ehe, das ab Oktober rechtskräftig wird. Auch sei die Stadt noch nicht ausreichend darauf vorbereitet, weil einzelne gesetzliche Regelungen zu Dokumentations- und Beweispflichten der Kommunen noch nicht geregelt seien.

x