Zweibrücken 39 Plätze, darunter Hotelzimmer für die Eltern

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„Das Projekt befindet sich voll im Plan.“ Das sagt Andreas Zawisla, Verwaltungsleiter des Karlsruher Kinderpflegedienstes, der im ehemaligen Altenheim Haus Bickenalb ein Zentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene einrichten will, die auf Langzeitbeatmung angewiesen sind. Die ursprünglich geplante Eröffnung zum 1. Oktober vergangenen Jahres konnte nicht eingehalten werden. Dieses Jahr soll die Einrichtung aber in Betrieb gehen.

Seit September hat das Karlsruher Unternehmen Räume im Erdgeschoss des Hauses Bickenalb von der Stadt gemietet, in denen Büromöbel stehen. „Mit Hochdruck, wenn auch nicht immer sichtbar, laufen Vorbereitungen, die Einrichtung in Betrieb zu nehmen“, versichert Geschäftsführerin Julia Keller. Stadtpressesprecher Heinz Braun sagte auf Anfrage, der Kinderpflegedienst habe seine Absicht bekräftigt, das Haus kaufen zu wollen, aber bislang kein Konzept vorgelegt. Das Konzept ist laut Pflegedienst in Arbeit. Ein Beratungsbüro habe mehrere Varianten geprüft, die nun mit dem Gesundheitsministerium und Krankenhäusern in der Region – als möglichen Kooperationspartnern – diskutiert würden. Laut Keller hat ein Architekturbüro außerdem eine erste Planung vorgelegt, nach der in der endgültigen Ausbaustufe 39 Plätze vorgehalten werden können, inklusive Plätze für junge Erwachsene sowie Hotelzimmer für begleitende Eltern und Geschwister. Keller: „Allen Varianten gemeinsam ist: Es werden umfangreiche Instandsetzungs- und Umbaumaßnahmen notwendig.“ Die genauen Kosten stehen laut Achim Momm vom Kinderpflegedienst noch nicht fest. Man gehe von einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag aus. Das Haus Bickenalb soll laut Keller auch Standort für den eigenen ambulanten Pflegedienst und die eigene Gesundheitsakademie werden, wie es bislang nur in Karlsruhe der Fall ist. Zawisla: „Nachdem die Eckpunkte und Varianten vorliegen, werden weitere Gespräche mit Medizinern, dem Bauamt und anderen Behörden der Stadt Zweibrücken geführt und detailliertere Pläne erstellt.“ Wie Achim Momm auf Nachfrage sagte, soll die Einrichtung dieses Jahr Stück für Stück in Betrieb gehen. Zunächst würden in den nächsten Wochen die Büros bezogen, dann werde der Pflegestützpunkt eröffnet, von dem aus zunächst Kinder aus der Region zu Hause betreut werden. Mit dem Umbau des Gebäudes zur stationären Einrichtung werde ebenfalls dieses Jahr begonnen, „sobald alle Pläne fertig sind und genehmigt wurden“. Es sei vorgesehen, dass Patienten sowohl in Kurzzeitpflege, also bis zu vier Wochen, als auch dauerhaft stationär betreut werden. Betroffene Kinder und Jugendliche werden also in der Einrichtung leben, so Momm. Das Altersspektrum reiche vom Baby bis zum jungen Erwachsenen. Unter Langzeitbeatmung versteht man eine künstliche Beatmung, die länger als eine Woche dauert. Wenn alle 39 Plätze fertig sind, werde die Einrichtung 150 bis 200 Arbeitsplätze bieten, so Momm. Ein Dutzend Mitarbeiter des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses habe der Kinderpflegedienst bereits übernommen. Diese würden zurzeit in Karlsruhe geschult und sollen in den nächsten Wochen im Haus Bickenalb eingesetzt werden. |sig

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