Speyer Numismatiker: „Man sollte sich fragen, ob man auch genügend Zeit hat“

Thomas Junghans
Thomas Junghans

Thomas Junghans ist Vorstandsmitglied der Numismatischen Gesellschaft Speyer und ein Fan von deren besonderen Angeboten. Was ihn zu seinem ehrenamtlichen Einsatz motiviert, sagt er im Interview mit Narin Ugrasaner in der Rubrik „Die stillen Helden“.

Herr Junghans, welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrem Ehrenamt?
Zu meinen Aufgaben gehören unter anderem das Führen der Mitgliederlisten, die Betreuung der Monatssitzungen, das Erstellen der Mitglieder-Statistik sowie das Bereitstellen der Urkunden, die Gravur der Medaillen für Jubilare und das Organisieren von Präsenten. Dazu kommt die Hilfe bei der vereinsinternen Auktion und bei der Münzbörse. Außerdem springe ich ein, wenn jemand ausfällt, zum Beispiel beim Organisieren von Ein- oder Mehrtagesfahrten, beim Verfassen von Sitzungsprotokollen sowie beim Verkauf und Versand der Bücher unserer Schriftenreihe und der vom Verein herausgegebenen Medaillen. Wie Vereinskollegen helfe ich auch beim Öffnen der vereinseigenen Bibliothek für die Öffentlichkeit und bei der Vereinspost. Die Vereinsarbeit beansprucht einen großen Teil unserer Freizeit, deshalb danke ich meiner Frau für das Verständnis und für die gelegentliche Hilfe dabei.

Was ist das Schwierigste daran?
Schwierig war vor allem während des Berufslebens, die benötigte Zeit für die Vereinsarbeit aufzubringen.

Was war ein besonders kurioses Erlebnis?
Eigentlich hatte ich nur Interesse an der in der lokalen Presse angekündigten jährlichen vereinsinternen Auktion. Nachdem ich diese zum dritten Mal besuchte, entdeckte mich der damalige Vorsitzende Rainer Albert und sprach mich an. Die Auktion ist nur für Mitglieder gedacht, was ich damals nicht wusste. So bin ich Mitglied geworden, und aus einer Teilnahme an einem jährlichen Auktionsabend, dann sporadischem Besuch auch von Monatsvorträgen, ist eine immer festere Bindung zum Verein entstanden.

Warum machen Sie es gerne?
Das Organisieren und das Miteinander bei der Vorstandsarbeit und im Verein macht mir Spaß. Allerdings ist nicht jede Entscheidung einvernehmlich, aber das macht es ja interessant.

Wissen die Menschen Ihren Einsatz zu schätzen?
Ab und an erfolgt auch eine positive Rückmeldung, was natürlich sehr gern entgegengenommen wird.

Würden Sie gerne mal einen Tag mit Ihrem Vorsitzenden tauschen?
Nein, die repräsentativen Aufgaben überlasse ich gerne unserem Vorsitzenden Wolfgang Dreher. Auch er hat sehr zeitintensive Aufgaben.

Was macht Ihre Aufgaben besonders?
Da die Numismatische Gesellschaft Speyer für die 36 Euro Jahresbeitrag ihren vielen Mitgliedern in ganz Deutschland und auch in Österreich und Italien sehr viel bietet, ist auch die Vereinsarbeit sehr umfangs- und abwechslungsreich. Beispiele sind die kostenlose Monatszeitschrift, Einladungen zur Vereinsauktion, kostenloser Eintritt zu unserer Münzbörse, Exkursionen, kostenlose Exemplare unserer Neuausgaben der Bücherreihe sowie Ausstellungsführungen.

Welchen Tipp haben Sie für Anfänger?
Man sollte sich vor der Übernahme eines Ehrenamtes fragen, ob man auch genug Zeit hat, dieses auszuüben. Denn sonst kann aus Freude schnell Frust entstehen – für einen selbst und auch für die Mitstreiter.

Zur Person

Thomas Junghans (65), Rentner, ist seit 1997 Mitglied der Numismatischen Gesellschaft Speyer. 2003 bis 2006 war er Kassenprüfer, seit 2009 Beisitzer im Vorstand, seit Februar 2016 ist er als Schriftführer ehrenamtlich tätig. Seine Hobbys sind Reisen und Wandern sowie Zeit seinen vier Enkeln, zwei Mädchen und zwei Jungen.

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