Speyer Interview: „Udo ist mein Freund“

Kampfkunst-Lehrer Dan Inosanto hat seit 1987 auf Einladung seines Römerberger Schülers Udo Müller fast jährlich einen Lehrgang in Speyer abgehalten. Christian Berger sprach mit dem 79-jährigen Kalifornier während seines Seminars in der Erlich-Schule über die Gründe für seine Treue zur Domstadt und über sein Kampfkunst-Verständnis.

Sie unterrichten nicht mehr in London oder Paris, aber immer noch in Speyer, weshalb?

Ich kenne Udo Müller schon lange. Er ist ein Freund für mich geworden. Außerdem kommen nach Speyer immer Schüler aus vielen Ländern Europas. Mit ihnen teile ich gerne mein Wissen. Aber auch ich lerne jedes Mal etwas Neues bei dem Seminar. Sie wurden von Bruce Lee ermächtigt, dessen Kampfkunst Jeet Kune Do zu lehren. Was war das Besondere an ihm? Er hatte das brennende Bedürfnis, die Öffentlichkeit über Kampfkunst zu unterrichten. Wie oft sind Sie in Straßen-Kämpfe verwickelt gewesen? Kampfkunst hat wie jede Kunst den Sinn, etwas über die Natur des Menschen zu lernen. Für mich ist sie zum Lebensstil geworden. Früher war ich bei Kämpfen, auf der Straße, aber vor allem in Wettbewerben, recht erfolgreich. Heute suche ich nicht mehr den Kampf. Ich will Menschen aus verschiedenen Kulturen treffen, damit wir voneinander lernen und Freundschaften schließen können.

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