Speyer Schön, originell und vor allem schnell

Auf dem Treppchen: die Siedlungsschule, für die auf dem Bild Schüler Lasse eine selbstgebaute Seifenkiste steuert.
Auf dem Treppchen: die Siedlungsschule, für die auf dem Bild Schüler Lasse eine selbstgebaute Seifenkiste steuert.

„Potemkin“ ist ein flottes Teil: knallrot, mit netten Dekoelementen und windschnittig. Die Seifenkiste, die von sechs Jungs der Realschule plus in Dudenhofen konzipiert worden ist, hat allerdings starke Konkurrenz. „Herbie“ zum Beispiel oder den „Schweren Gustav“. An Kreativität hat keiner gespart beim Technikpreis 2017, den die Stiftung Speyerer Unternehmen ausgeschrieben hat.

Vier Speyerer Schulen und die Dudenhofener Einrichtung haben Teams ins Rennen geschickt. Das gilt diesmal im wahren Wortsinn, denn die Freestyle-Kisten auf vier Rädern müssen nicht nur gut aussehen und technisch ausgetüftelt sein, sondern auch gut rollen. Zum Praxis-Test am Mittwochmittag haben die Stiftungsvertreter deshalb den Wirtschaftsweg über die B 9 in Speyer-West ausgewählt. Die mehrköpfige Jury mit dem Stiftungs-Vorsitzenden Wolfgang Bühring von den Stadtwerken an der Spitze nimmt sich Zeit für die Schüler, die – das ist unverkennbar – nicht nur viel Zeit, sondern enormes Herzblut in die Seifenkisten gesteckt haben. Punkte für die Präsentation der guten Stücke, für die Optik und die Originalität werden vergeben. Am meisten zählen jedoch die Funktionstüchtigkeit samt technischer Ausführung und die Fahrzeit, die bei der Talfahrt anfällt. Sandro Klein (15) ist einziger Solist innerhalb des Arbeitslehre-Projekts. Der Nikolaus-von-Weis-Schüler hat sich Tipps vom Papa geholt beim Bau der Kiste. Er ist sehr froh, das Projekt zu Ende gebracht zu haben. „Es war schwer genug“, kommentiert er. Die meisten haben ihre Seifenkisten auf dem Weg zum Wettbewerbsort zum ersten Mal ausprobiert. Das sagt Christopher Karaus (14) auch vom „Schweren Gustav“, der nicht nur durch das Gewicht von rund 30 Kilo, sondern auch durch die Länge beeindruckt. „Wir haben auf jeden Fall bei dem Projekt was gelernt“, versichert der „Niki“-Realschüler. Der Aufwand ging beim Team der Burgfeldschule – wie auch bei den anderen – weit über das übliche Schulstunden-Maß hinaus. Nachmittags oder am Wochenende wurde gehämmert, geschraubt, gelötet und gemalt. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, betont Celin Bravo (17) im RHEINPFALZ-Gespräch. Den Wettbewerb findet Wiktor Fila (16) cool: „So kann man sich mit anderen messen, die eigene Leistung überprüfen.“ Daniel Kraus ergänzt: „Mal was anderes, als immer nur kleine Modelle zu bauen.“ Philipp Schimpf und Leon Plußsollner sind mit elf Jahren die jüngsten Teilnehmer. Die Schüler der IGS Speyer schlagen sich aber wacker. „Es war eine Herausforderung, aber es hat Spaß gemacht“, betont Leon. Fast ein halbes Jahr lang hat er mit Philipp an der Freestyle-Kiste gewerkelt. Nach stundenlangem Einsatz, Hoffen und Bangen steht der Spitzenreiter fest: Celin Pravo hat für die Burgfeldschüler den Sieg geholt und damit den Technikpreis 2017 mit einem Preisgeld in Höhe von 300 Euro. Die Siedlungsschule mit dem Team um Tim Strasser folgt als Zweite vor dem „schweren Gustav“ der Niki-Schüler.

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