Speyer Nicht ausweichen

Springt in der Paarungszeit zwischen Ende Juli und Mitte August nicht nur über Wiesen, sondern häufig auch über die Straße: ein
Springt in der Paarungszeit zwischen Ende Juli und Mitte August nicht nur über Wiesen, sondern häufig auch über die Straße: ein Reh.

„Blind vor Liebe“ betitelt der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz eine Warnung, die auf die häufigen Unfälle vorwiegend mit Rehwild zwischen Ende Juli und Mitte August verweist. In ihrer Paarungszeit laufen Rehe zu jeder Tageszeit öfter als sonst über die Straßen. Auch in Speyer und Umgebung.

Jürgen Preek, bei der Polizeiinspektion Speyer für den Bereich Straßenverkehr in Speyer, Dudenhofen, Harthausen, Hanhofen, Römerberg und Otterstadt zuständig, verweist auf besonders gefährdete Straßenabschnitte. Das sind von Speyer aus gesehen die Bundesstraße 39 in Richtung Neustadt, die Landesstraße 528 in Richtung Böhl-Iggelheim und die Kreisstraße 15 im Bereich Dudenhofen. Kreisjagdmeister Bernhard Sona nennt dazu einen ebenfalls nicht ungefährlichen Streckenabschnitt im Bereich des Pleiad-Geländes in der Rheinhäuser Straße in Speyer.

Seit 1. Janaur 2017 bisher 91 Wildunfälle

Auf der B 39 Richtung Neustadt, der L 528 in Richtung Böhl-Iggelheim und der K 15 im Bereich Dudenhofen gab es laut Polizeistatistik zwischen dem 1. Januar 2017 und 15. Juli 2017 bereits 91 Wildunfälle, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 137. Die wurden hauptsächlich durch Rehe verursacht, Wildschweine seien daran „nur in unbedeutender Anzahl beteiligt“, so Sona. Keiner der Unfälle im vergangenen Jahr bis heute habe Menschenleben gekostet, ergänzte Preek.

80 Stundenkilometer ersparen 25 Meter Bremsweg

Wie der Landesjagdverband für das vom 1. April eines Vorjahres bis 31. März eines laufenden Jahres geltende Jagdjahr 2015/16 mitteilt, starben in Rheinland-Pfalz über 10.000 Rehe bei Straßenunfällen (2015 gab es insgesamt 22.922 Wildunfälle, 2016 waren es 22.750). Aufschlussreich in diesem Zusammenhang: Wer auf den gefährdeten Strecken mit 100 Stundenkilometern fährt, hat einen 25 Meter längeren Bremsweg als bei 80 Stundenkilometern. Aber auch bei nur 70 km/h entwickelt ein Reh von 20 Kilogramm ein Aufprallgewicht von fast einer Tonne. Der Landesjagdverband warnt: Keinesfalls versuchen, Tieren auszuweichen, denn die Folgen können schwerwiegender sein als bei einem möglichen Zusammenprall. Stehen Tiere auf der Straße solle gehupt, gebremst und das Licht abgeblendet werden.

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