Speyer In der Pause Sekt, nach dem Spiel nur Selters

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Speyer. Gestern Abend hat Verbandsliga-Aufsteiger FC Speyer 09 Lehrgeld bezahlt: Nach 2:0-Pausenführung musste die mit Nachwuchsspielern angetretene Truppe noch eine bittere 2:3-Niederlage gegen den VfR Kandel hinnehmen.

Izgec Levent, Marvin Göllner, Fethullah Bahar und Isa Esen waren in die Startelf gerückt, auf der Bank saßen dafür unter anderem Sanel Catovic, Rosario Vinciguerra und Maurizio De Vico. Einsatzzeit für den Nachwuchs, der sich seine ersten Sporen verdienen sollte, hieß die Devise beim Ausbildungsverein FC Speyer 09. Dass die Zukunft den jungen Spielern gehört, war in der ersten Halbzeit auch zu sehen. Da wurde phasenweise schön kombiniert. Marvin Sprenglings 1:0 (15.) war ebenso schön herausgespielt wie der zweite FC-Treffer: Nach Sprengling-Zuspiel lupfte Isa Esen das Runde über VfR-Schlussmann Patrick Aus ins Eckige (27.) - sehenswert. Speyer spielte sich in einen Rausch, um Kandel musste einem da Angst und Bange werden. Aber Speyer vergaß es in diesem Hochgefühl nachzulegen. Und als sich Andreas Backmann kurz vor der Pause an den rechten Oberschenkel fasste und zur Speyerer Bank trabte, ahnte mancher schon Schlimmes. Denn so schön die FC-Truppe bis dahin gezaubert hatte, so hart wurde sie in Hälfte zwei auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Fußball bedeutete eben auch viel Laufarbeit. Und der VfR Kandel war in den zweiten 45 Minuten bereit, bis an die Schmerzgrenze zu gehen. „Wir wussten, dass das 2:0 ein gefährliches Ergebnis ist und wollten noch einmal alles reinwerfen“, sagte Kandels Spielertrainer Christian Burgstahler später. Und Speyers Youngster waren ohne ihren Leitwolf Backmann in vielen Situationen kopflos. In Hälfte zwei schnürten die Gäste Speyer völlig ein. Zwei Abpraller bedeuteten den Ausgleich: Erst bekam Speyer den Ball nicht weg und Pascal Hüll schoss zum 2:1 (54.) ein; dann stand nach eine Freistoßabpraller Stefan Heinrichs richtig - 2:2 (75.). Vielleicht hatte der FC Speyer 09 da mit einem Remis gerechnet, aber der VfR Kandel war jetzt seinerseits ins Rollen gekommen. Und so war es wieder Heinrichs, der der überforderten rechten Speyerer Seite weglief. Seinen Pass fälschte der eingewechselte Felix Forstner zum 2:3 (83.) ins Speyerer Tor ab. Hatte Kandel in Hälfte eins einmal das Speyerer Tor gefährlich unter Beschuss genommen, war ein Pfosten-Treffer Milot Berishas nach Freistoß in Hälfte zwei die einzige nennenswerte Speyerer Torchance. „Wir haben nur die erste Hälfte dominiert. Das war zu wenig. Ich habe die Mannschaft vor Kandels Offensive gewarnt“, sollte FC-Co-Trainer Eleftherios Konstantakis später sagen. Die schmerzhafte Erkenntnis dürfte seine Truppe dreimal getroffen haben.

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