Speyer Gottes Haus in neuem Licht

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Die katholische Kirche St. Bartholomäus in Schwegenheim ist renoviert worden – jedoch nicht ganz freiwillig: Denn durch einen kleinen Brand im August vergangenen Jahres waren die Wände verschmutzt. Weil die Kirchengemeinde schon dabei war, wurden in den vergangenen Monaten noch weitere Arbeiten erledigt. Das Gotteshaus hat nicht nur frische Farbe, sondern auch neue Lampen und eine neue Elektrik bekommen.

Die Katholiken sind in Schwegenheim mit rund 700 Mitgliedern in der Minderheit, aber für Pfarrer Jörg Rubeck ist es ein wichtiges Zeichen, dass die knapp 60 Jahre alte Kirche nun hergerichtet worden ist: „Es ist keine riesige Gemeinde, aber die, die da sind, sind mit Herzblut dabei“, sagt Rubeck: „Es ist eine Verpflichtung, ihnen den Gottesdienstraum zurückzugeben.“ Denn die Gemeindemitglieder seien fest mit dem Gebäude verbunden – entweder, weil sie die Kirche in den 1950er Jahren selbst mit aufgebaut haben oder weil sie sich als junge Familien in der Gemeinde aufgehoben fühlen. Insgesamt, sagt Pfarrer Rubeck, gebe es in Schwegenheim „ein rühriges Team von Ehrenamtlichen“, das mitgeholfen habe: „Die Kirche liegt den Leuten am Herzen.“ Dass das Bauwerk in den vergangenen Monaten renoviert worden ist, war nicht geplant, es hat sich so ergeben: Am 22. August 2015 implodierte im Altarraum eine Neonröhre, das Kunststoffgitter davor schmolz. „Die Kirche war vernebelt“, sagt der Pfarrer. Das alles passierte kurz vor einer Trauung, die dann aber glücklicherweise stattfinden konnte: Die Feuerwehr belüftete die Kirche und half bei der Reinigung. „Die haben Großartiges geleistet“, sagt Pfarrer Rubeck über die Feuerwehrleute und diejenigen, die beim Putzen dabei waren. Nun, zehn Monate später, sieht man (außer einer schwarzen Stelle an einer Fliese) nichts mehr von dem Unglück: Die Kirchenwand wurde neu gestrichen, die Neonröhren rechts und links des Altars wurden ausgebaut, Polster und Bänke gereinigt. „Und wir haben neue Lampen, die dem Raum eine neue Festlichkeit geben“, erzählt Rubeck und zeigt auf die Glas-Metall-Leuchten und die neuen Strahler. Bis zur „Wiederindienststellung“ der Kirche in drei Wochen werden auch die Orgelpfeifen gereinigt sein, die derzeit ausgebaut sind. Die Elektrik in der Kirche sei komplett erneuert worden, auch die Fenster seien an einigen Stellen ausgebessert worden, zählt Rubeck auf. Die Gesamtkosten lägen bei etwa 120.000 Euro. Ein Gutachter habe festgestellt, dass der Kirchengemeinde durch die Neonröhren-Geschichte ein Schaden von 38.000 Euro entstanden sei. Rubeck weiß allerdings noch nicht, ob die Versicherung die komplette Schadenssumme übernimmt oder nur einen Teil davon. Für den anderen Anteil der Kosten kommt die katholische Kirchenstiftung auf, der Pfarrer rechnet zudem damit, dass das Bistum Speyer die Gemeinde mit 30.000 bis 40.000 Euro unterstützt. Am Sonntag, 17. Juli, 17 Uhr, wird der Abschluss der Renovierung mit einem Festgottesdienst begangen, danach gibt es ein Sommerabend-Fest. Rubeck sagt über den Gottesdienst: „Wir wollen Danke sagen, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist.“ |snr

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