Speyer Auf Spuren der Pfälzer in Amerika

Wollen dem „Pennsylvanisch-Dutch“ einen Film widmen: Christian Schega und Benjamin Wagener.
Wollen dem »Pennsylvanisch-Dutch« einen Film widmen: Christian Schega und Benjamin Wagener.

Der US-Bundesstaat Pennsylvania liegt rund 6500 Kilometer Luftlinie von der Pfalz entfernt und dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit: Schätzungen zufolge sprechen etwa 400.000 Menschen in den USA „Deitsch“, genauer gesagt, „Pennsylvanisch-Dutch“, welches dem pfälzischen Dialekt ähnelt.

Als die Filmemacher Benjamin Wagener aus Schwegenheim und Christian Schega aus Landau erfuhren, dass „ihre“ Sprache auch außerhalb der Pfalz gesprochen wird, wurden sie neugierig und begannen mit ihren Recherchen. Sie erfuhren, dass sich im 17. Jahrhundert viele Pfälzer in Pennsylvania ansiedelten. Seitdem habe sich die Sprache in großen Teilen erhalten und nur wenig mit dem Englischen vermischt. Drei Jahre später nimmt die Spurensuche der beiden Filmemacher Formen an: Von kommenden Montag bis 4. August 2017 werden sie mit ihrem Team die 90-minütige Dokumentation „Hiwwe wie Driwwe“ über die „pfälzische Kultur und Sprache in der Pfalz und in Amerika“ drehen, zunächst in den USA und dann in Deutschland. An einem Drehtag wird auch (Kur-)Pfälzer Comedian Christian (Chako) Habekost mit dabei sein. In erster Linie sei es ein Film von Pfälzern für Pfälzer und alle, die an deutscher Sprachkultur und Geschichte interessiert sind. Gerade in der heutigen Zeit, in der eine Flüchtlingskrise proklamiert wird und das Thema Zuwanderung in aller Munde ist, mache es Sinn, einen Blick auf die eigene Geschichte zu werfen, sagen Wagener und Schega. Der Dokumentationsfilm sei für das gesamte Team zu einem Herzensprojekt geworden, denn als Pfälzer sei es für sie „spannend zu erkunden, was sich Pfälzisches in der Welt erhalten hat“. „Der Lehrer und Musiker Douglas Madenford aus Kutztown in Pennsylvania, den wir mit der Kamera zunächst in den USA und später auch in Deutschland begleiten, sagte uns, dass auch die Amerikaner mehr über ihre pfälzischen Wurzeln erfahren möchten“, erzählt Schega. Der erste Drehtag, welcher auch im Film die erste Szene darstellen wird, findet kommenden Juli beim Pennsylvania-Deutschen Tag auf dem Kutztown Folk Festival statt. Mit Madenford geht es auf Spurensuche etwa in einer Schule, auf einem Bauernhof oder in einem Freilichtmuseum. Danach folgen einige Drehtage in Deutschland. Madenford wird zum Abschluss ein Konzert geben, welches der Förderverein Hördt, Pfalz – Staunton, Pennsylvania, veranstaltet. „Unsere Produktionskosten liegen etwa bei 100.000 Euro. Daher sind wir auf finanzielle Mittel angewiesen, hauptsächlich um den Dreh in den USA zu organisieren und Flug- und Hotelkosten der Protagonisten zu übernehmen. Wir sind dankbar für jede Unterstützung“, sagt Schega. Momentan finanzieren er und Wagener den Film vorwiegend noch aus eigener Tasche. Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Ludwigshafen sowie der Förderverein Hördt, Pfalz – Staunton, Pennsylvania, haben jedoch ihre Unterstützung zugesagt. Wie es auf Pennsylvanisch-Dutch heißt: „Des Project braucht noch Unnerschtitzing. So geht mol datt anne fer ausfinne, wie mer raushelfe kann.“ Bei einer Crowdfunding-Kampagne des Internetportals Startnext können nun Finanzierungsbeiträge zwischen 10 Euro und 2500 Euro ausgewählt werden. Für jeden, der das Projekt unterstützt, gibt es zuzüglich der Namensnennung im Filmabspann ein Dankeschön – je nach Betrag eine DVD, ein Fotobuch, ein Pfälzer Paket (mit DVD, Fremdwörterbuch Pfalz-Deutsch, Dubbeglas, Wein und Bratwurst) oder eine exklusive Filmvorführung mit den Regisseuren. Die Fertigstellung des Films ist für Frühjahr 2018 geplant. Spenden Startnext im Internet unter www.startnext.com/hiwwewiedriwwe Kontakt Benjamin Wagener, Telefon 0179 9893101, Christian Schega, 0179 7967871, oder www. hiwwewiedriwwe.com/de/das-projekt/

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