Speyer Aktiv gegen Müll

Für mehr Sauberkeit in der Stadt will die Beigeordnete Stefanie Seiler (SPD) am Brezelfest-Samstag selbst den Besen in die Hand nehmen. Das hat sie dem Umweltausschuss am Mittwochabend im Rathaus angekündigt. Die Mitglieder haben Müll-Brennpunkten in der Stadt verstärkten Kampf angesagt.

Seiler forderte von den Bürgern mehr Eigenverantwortung für ein sauberes Speyer ein. Dafür werde sie am Samstag, 8. Juli, um 11 Uhr vor den Haustüren der Herdstraße kehren, stellte sie in Aussicht. „20 Besen stehen bereit“, warb sie um Mitkehrer. Die Ausschussmitglieder nahmen den Vorschlag positiv auf. Sie einigten sich darauf, die Aktion regelmäßig an unterschiedlichen neuralgischen Punkten in der Stadt zu wiederholen. Als „Schocktherapie“ empfahl Lucian Czerny (Grüne), die städtische Abfallbeseitigung eine Woche auszusetzen. Um Verlagerungen der Brennpunkte zu vermeiden, warb Jörg Zehfuß (CDU) dafür, vermehrt Flüchtlinge und Langzeitarbeitslose als Helfer einzusetzen. Besonders problematisch sei derzeit der Umgang mit sogenanntem wilden Müll beispielsweise im Binsfeld, auf der Domwiese, in der Kleinen Pfaffengasse, an der Siemensstraße oder rund um Altkleidercontainer wie in der Gerhart-Hauptmann-Straße, sagte Seiler. Gespräche mit den Betreibern über Abhilfe seien ergebnislos verlaufen, die Verursacher bis heute nicht ermittelt. „Bis zum Jahresende kündigt die Stadt alle bestehenden Verträge“, wies Seiler auf Konsequenzen hin. Stadtgrün-Abteilungsleiter Martin Spitz berichtete von 66 Tonnen wilden Mülls, den die Stadt 2016 entsorgt habe. Acht Müllfahrzeuge sind demnach im Stadtgebiet unterwegs, 528 Abfallkörbe angebracht. Pro Jahr produzierten die Speyerer 8300 Tonnen Hausabfälle und 4800 Tonnen Biomüll. 1300 Tonnen würden in gelben Säcken, 1200 Tonnen in Glasbehältern gesammelt. Die Stadt bitte um Hinweise auf wilden Müll, aber auch auf unrechtmäßig abgestellte Kraftfahrzeuge. „Ist der Halter nicht ermittelt, wird das Auto nach einem Monat zu Abfall.“

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