Pirmasens Und Donna Marzia zieht die Strippen

Die Theater-AG des Dahner Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums hat am Wochenende sehr zum Gefallen des Publikums mit Witz und Können „Das Kaffeehaus“ von Carlo Goldoni auf die Bühne gebracht.

„An die Zukunft denken doch eh nur die Sternengucker“, sprach der Kaufmann Eugenio, alias Vincent Keller, um sich erneut ins Glücksspiel zu stürzen. Keller bringt den spielsüchtigen Eugenio, dem angesichts einer Handvoll Geld sogar seine schwangere Frau egal ist, glaubwürdig auf die Bühne. Lilli Hübsch, als Eugenios Frau Vittoria, bringt die ganze Palette weiblicher Gefühle zwischen liebender Ehefrau und wütender Furie eindrucksvoll zur Geltung. Dazwischen vermittelt David Müller als geduldiger Kaffeehausbesitzer Ridolfo, „der Kaffeesieder“ wie sie ihn alle nennen, um das junge Glück doch noch zu retten und den auf Abwege geratenen Eugenio wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Nichts bringt den Menschenfreund Ridolfo aus der Fassung, für alles findet er eine Lösung. Die Strippen aber zieht eine andere. Donna Marzia, eindrucksvoll verkörpert von Luca-Maria Stephan, ist die „Gemeindetrommel“, die sich für alles und jeden interessiert. Sie täuscht Vertrauenswürdigkeit vor – und man glaubt ihr. In den entscheidenden Situationen entfaltet sie ihre alternativen Wahrheiten und lässt ihre Mitmenschen nach ihrer Pfeife tanzen. Mit beeindruckender Bühnenpräsenz gelingt es Stephan sowohl in der Dramatik als auch in den kleinen Gesten, die femme fatal authentisch darzustellen. In weiteren Rollen brillierten auch Pascal Laag, Jonathan Laedke, Anika Dauenhauer, Muriel Zobeley, Emily Burkhart, Elias Zobeley, David Metz, Annalena Scheib, Amelie Hübsch, Sofie Bernhart, Julia Schmitt und Elena Laag. Für den Leiter der Theater-AG Stephan Waechter war die Aufführung ein kleines Jubiläum. Er leitet im 20. Jahr die AG.