Pirmasens Stichwort: FSK

Die Animationskomödie „Bigfoot Junior“ ist niedlich, aber stellenweise auch etwas brutal – und dennoch ab sechs Jahren freigegeben. Der farbige Kreis mit der Altersempfehlung auf den Kinoplakaten ist das Logo der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, kurz FSK genannt, und einer Ampel nachempfunden. Weiß bedeutet frei für alle, Rot signalisiert einen Film ab 18 mit wahrscheinlich viel Gewalt und/oder Sex. Dazwischen liegen gelb, grün und blau respektive die Altersstufen sechs, zwölf und 16 Jahre. Und tatsächlich ist die grobe Altersdifferenzierung zwischen sechs und zwölf Jahren heute der häufigste Stein des Anstoßes, wenn es um die FSK geht. Seit rund 70 Jahren unterwirft sich die Filmwirtschaft diesem Moral-Tüv. Die Filmsichtungen der FSK begannen 1949; als Vorbild diente der „Production Code“ der US-Filmindustrie mit seinen Richtlinien zu Gewalt- und Sexdarstellungen. Nach der umfassenden Zensur der nationalsozialistischen Diktatur drängten die Besatzungsmächte auf die Einrichtung einer privaten, vom Staat unabhängigen Organisation. Seit dem ersten Film „Intimitäten“ hat die FSK über 200.000 Filme geprüft und musste stetig Schritt halten mit der sich rasant entwickelnden Technik. Nach Videos und DVDs wurden die alle Verbote aushebelnden Internet-Bezugswege und Raubkopien zum Problem. Zugleich wurde die Gesellschaft liberaler, was sich in moderateren Altersfreigaben niederschlug. So ließen die Sittenwächter den Klassiker „Die Reifeprüfung“ 1968 ab 16 und bei einer Neuprüfung 1990 ab zwölf zu.

x