Pirmasens Star der Leinwand: Pierre Richard

Pierre Richard, zurzeit in „Monsieur Pierre geht online“ zu sehen, ist zwar eine knappe Generation älter als Louis de Funès. Doch er bildet mit de Funès jenes legendäre Komikerduo, das französische Komödien einst zu Publikumsrennern gemacht hat. Wer in der Drei-Programm-Fernsehepoche aufwuchs, konnte den sympathischen Tölpel mit den wehenden blonden Locken schlechterdings nicht verpassen. Sogar im DDR-Fernsehen liefen seine Kinofilme zur besten Sendezeit. Richard ist der Empfänger jener denkwürdigen Anfeuerung „Mach mir den Hengst!“, eine Sternstunde der deutschen Synchronisation, zu hören in seiner Erfolgskomödie „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ von 1972. Erst der weltweite Erfolg dieser in Frankreich zunächst mau angenommenen Agentenfilmparodie verhalf ihm auch in seiner Heimat zum Durchbruch. Da hatte sich Pierre Richard, 1934 im nordfranzösischen Valenciennes in einer wohlhabenden Familie als Pierre Richard Maurice Charles Léopold Defays geboren, jedoch bereits einen Namen als Komiker gemacht. Schon im Schulinternat „war ich der Hofnarr“, sagt er. Er begann seine berufliche Laufbahn in der Nachkriegszeit als Sänger und Kabarettist in den Bars des Pariser Pigalle-Viertels und trat auch mit Chansonnier Georges Brassens auf. Nach kleinen Filmparts, schrieb er sich 1970 die Komödie „Der Zerstreute“ auf den Leib. Fortan war er abonniert auf seine Paraderolle des geistesabwesenden Träumers. Nach „Der große Blonde“ drehte Richard zwei Dutzend ähnlich gelagerte Filme. In den Neunzigern wurde es ruhiger um den Star, den der Schuh des ewigen Trottels allmählich zu drücken begann. Ein kleines Comeback feierte er mit Arthouse-Filmen wie „27 Missing Kisses“. 2008 war er in der Musikkomödie „Paris, Paris“ zu sehen und dann in der Senioren-WG-Komödie „Und wenn wir alle zusammenziehen?“

x