Pirmasens Kuscheliger Opel Rekord

Peter Kozien und seine Enkelin Chiara sind stolz auf die Oldtimer der Familie.
Peter Kozien und seine Enkelin Chiara sind stolz auf die Oldtimer der Familie.

Die Augen strahlen, ein Lächeln breitet sich übers Gesicht, der Blick ist fokussiert auf einen Oldtimer, genauer gesagt auf einen grünen Opel Rekord P1, der im kommenden Jahr 60. Geburtstag feiert. „Es ist mein absolutes Lieblingsauto, weil es so schön kuschelig ist“, schwärmt Chiara Kozien.

Die neunjährige Pirmasenser Grundschülerin gehört wohl zu den jüngsten Oldtimerliebhaberinnen der Stadt. Opa Peter Kozien ist der Eigentümer des Wagens. „Es gibt kaum eine Ausfahrt, bei der Chiara nicht mit dabei ist. Sobald ich in die Halle laufe, in der meine Oldtimer stehen, ist sie an meiner Seite“, stellt der 57-jährige Oldtimerliebhaber aus Pirmasens fest. Kozien besitzt drei altertümliche Fahrzeuge, allesamt Limousinen, die das Pendant zu amerikanischen „Schlitten“ wie Chevrolet oder Cadillac darstellen. Neben dem Opel Rekord aus der Wirtschaftwunderzeit der 1950er Jahre – es ist ein Baujahr 1958 – gehört zum Oldtimerfuhrpark Koziens auch ein Ford Taunus, P3, Baujahr 1964. Beim Herausfahren aus der Lagerhalle, in der die Fahrzeuge geparkt sind, schwärmt ein älterer Spaziergänger, sein Handy zückend, um ein Foto zu machen: „Wie schön, die Autos erinnern mich an meine Jugend“. Das dritte Gefährt im Fuhrpark Koziens ist ein Mercedes SL, Baujahr 1964. Einen Favoriten hat Kozien im Gegensatz zu seiner Enkeltochter nicht: „Jedes Auto hat seine speziellen Eigenschaften, sie sind unterschiedlich, sie fahren unterschiedlich, sie sind unterschiedlich ausgestattet, aber alle drei haben Flair“, erklärt er. Oldtimer zu fahren sei für ihn eine Abwechslung zum harten Berufsalltag. Als Inhaber eines Malerbetriebs in der Stadt sei die Freizeit sehr begrenzt, deshalb freue er sich auf die Wochenenden, wenn die ganze Familie eine Ausfahrt in einem der drei altertümlichen Wagen unternimmt. Regelmäßig besucht die Familie Oldtimertreffen im Saarland und der Pfalz. Es sei eine willkommene Abwechslung zum stressigen Berufsalltag, von einem Transit, vollbepackt mit Malerzubehör, auf einen Oldtimer umzusteigen und in die Nostalgie der Jugendzeit einzutauchen. „Wenn mal etwas zu reparieren ist, übernimmt das eine Fachwerkstatt. Ist es nur eine Kleinigkeit, kann ich das selbst machen“, merkt Kozien an, feststellend: „Die laufen alle drei ohne Probleme“. An dieser Stelle widerspricht Enkelin Chiara vehement: „Erinnere dich mal, als wir losfahren wollten und der Taunus nicht angesprungen ist; und ein anderes Mal, als wir stehen blieben, weil der Motor überhitzte“. Kozien lächelt: „Stimmt, mit kleineren Problemchen muss man halt immer rechnen, wir sind ja flexibel“. Das Interesse für alte Autos wurde bei ihm 1995 geweckt, als er eine Oldtimer-Ausstellung in Saarbrücken besuchte. Amerikanische Autos mit viel Blech und Chrome faszinieren den Malermeister. Auch wenn noch kein Chevrolet zum Fuhrpark gehört, es geht auch nichts über einen Rekord, Taunus oder Mercedes SL. Unsere Serie In der Serie „Auf Oldtimer abgefahren“ stellen wir die Schmuckstücke unserer Leser und ihre Anekdoten dazu vor. Wer einen Oldtimer besitzt und Teil der Serie werden möchte, kann sich in der Redaktion melden: E-Mail redpir@rheinpfalz.de, Telefon 06331/800420.

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