Pirmasens Jetzt haben die Gesellschafter das Wort

Fühlen sich von Hessen Kassel verschaukelt: die FKP-Präsidenten (hinten von links) Andreas Ring, Manfred Hoffmann und Karsten Vo
Fühlen sich von Hessen Kassel verschaukelt: die FKP-Präsidenten (hinten von links) Andreas Ring, Manfred Hoffmann und Karsten Volberg sowie (vorne) Aufsichtsratsmitglied Edgar Schütz.

«PIRMASENS.» Die Argumente des FK Pirmasens haben die Spielkommission der Fußball-Regionalliga Südwest nicht überzeugen können: Das dreiköpfige Gremium wies gestern die Beschwerde des FKP gegen dessen Nichtzulassung zur Regionalliga 2017/18 zurück. Dennoch ist der Pirmasenser Protest noch nicht vom Tisch.

Die Spielkommission, bestehend aus Jürgen Radeck (Leiter der Hessenliga), Thomas Schmidt (Präsident des Südbadischen Fußball-Verbands) und Hans-Bernd Hemmler (Leiter der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar), sah aufgrund der Statuten keine Möglichkeit, den Sechstletzten der abgelaufenen Saison in der Regionalliga zu belassen. Die Pirmasenser werfen Hessen Kassel Insolvenzverschleppung vor. Hätte Kassel bereits vor dem letzten Spieltag am 20. Mai und nicht erst am 13. Juni einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, wäre es mit einem sofortigen Neun-Punkte-Abzug bestraft worden und wäre in der Tabelle hinter Pirmasens zurückgefallen. Als Siebtletzter würde der FKP in der Regionalliga bleiben. Die Spielkommission strafte Kassel nun für die kommende Saison, in die es mit minus neun Punkten starten soll. Mit der Pirmasenser Beschwerde befassen sich nun allerdings noch die sieben stimmberechtigten Gesellschafter der Regionalliga GbR, die Präsidenten des Badischen, des Hessischen, des Saarländischen, des Südbadischen, des Südwestdeutschen und des Württembergischen Fußballverbands sowie des Fußballverbands Rheinland. Ihre Entscheidung wird bis Freitag fallen. Sollten auch sie das Ansinnen des FKP ablehnen, bleibt diesem noch der Gang vors Ständige Schiedsgericht unter dem Vorsitz von Dietmar Artzinger-Bolten, ehemals Präsident des 1. FC Köln. Während die Beschwerde bei der Regionalliga GbR nichts kostet, könnte dies ziemlich teuer werden. „Das hängt vom Streitwert ab. Es muss festgelegt werden, was ein Verbleib in der Regionalliga wert ist“, erläutert der stellvertretende Geschäftsführer der Regionalliga GbR, Felix Wiedemann. Kickers Offenbach habe vor einigen Monaten für das erfolglose Anrufen des Ständigen Schiedsgerichts etwa 30.000 Euro zahlen müssen. Die von FKP-Präsident Karsten Volberg ins Gespräch gebrachte Aufstockung der Regionalliga für eine Saison auf 20 Teams sei, so Wiedemann, „rechtlich nicht vorgesehen“. Volberg will nun das Urteil der sieben Gesellschafter abwarten. Sollte auch dies negativ für Pirmasens ausfallen, werde das FKP-Präsidium mit seinem Anwalt Christopher Bold „über die Erfolgschancen bei einem Gang vors Schiedsgericht sprechen“.

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