Pirmasens Gutachten für Pirmasens: Guter Standort mit Luft nach oben

Eine Frequenz wie am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag, das wäre das große Los für den Einzelhandel in der Pirmasenser Fußgäng
Eine Frequenz wie am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag, das wäre das große Los für den Einzelhandel in der Pirmasenser Fußgängerzone.

Gutachter Markus Epple legt am Montag im Stadtrat die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts der Stadt vor. Er bescheinigt Pirmasens eine „relativ gute Marktstellung als Handelsstandort“, weist aber auch auf Schwächen hin. Epple empfiehlt Maßnahmen, die sowohl die Stadtverwaltung als auch die Geschäftsleute umsetzen müssten.

Pirmasens muss sich als Einkaufsstadt nicht verstecken“, hatte Markus Epple, der im vergangenen Jahr von der Stadt mit der Begutachtung des Einzelhandels beauftragt worden war, im März in einem Gespräch mit der RHEINPFALZ geäußert. Diese Einschätzung findet auch im Entwurf des Einzelhandelskonzepts, den Epple am Montag im Stadtrat präsentieren wird, ihren Widerhall. Die öffentliche Sitzung beginnt um 14.45 Uhr im Saal der Wasgauhalle.

Guter Handelsstadort in der Region

„Insgesamt kann der Stadt Pirmasens derzeit eine relativ gute Marktstellung als Handelsstandort in der Region bestätigt werden“, zieht Epple ein Fazit seiner Untersuchungen. Allerdings seien Verbesserungen beim Sortiment sowie ergänzende Verkaufsflächen und Betriebsformen notwendig.

Attraktive Innenstadt

Der Innenstadt bescheinigt Epple eine relativ hohe Attraktivität, dennoch sei noch Luft nach oben. „Ziel muss es sein, die Kunden durch ein angenehmes und hochwertiges Einkaufsambiente länger zum Verweilen in der Innenstadt zu animieren“, schreibt Epple. Weil die Aufenthaltsqualität und die damit verbundene Verweildauer so wichtig sind, schlägt Epple entsprechende Maßnahmen vor: Die Stadt müsse besser kommunizieren, wie gut in Pirmasens die Parkplatzsituation ist; die historische städtische Substanz müsse erhalten werden; die Stadt müsse freundlicher für Fußgänger werden; Stadtmöblierung und -beschilderung müssten ausgebaut werden; oder die Jugend müsse stärker an den Standort Pirmasens gebunden werden.

Ladenflächen zusammenlegen

Während dies Maßnahmen sind, die der Stadt obliegen, will Epple auch Einzelhändler, Dienstleister, Handwerker sowie Immobilien- und Grundeigentümer in die Pflicht nehmen. Ihnen empfiehlt er, Ladenflächen zusammenzulegen und gemeinsame Entrees zu schaffen; die Gestaltung der Schaufenster einiger Ladengeschäfte weiterzuentwickeln; die teilweise überalterte Ladeneinrichtung zu erneuern; sich auf einheitliche Kernöffnungszeiten zu verständigen; das Personal zu schulen (Qualität, Freundlichkeit, Service); oder Werbemaßnahmen weiterzuentwickeln.

Beleuchtung für die Geschäfte?

Gemeinsame Maßnahmen für Stadt und Private könnten sein: ein Beleuchtungskonzept für die Ladengeschäfte, Wohnimmobilien sowie die historischen und stadtbildprägenden Bauwerke; die Sauberkeit der Straßen und Geschäftslagen; ein City- und Quartiersmanagement; oder eine stärkere Fokussierung auf Tourismus (Gäste aus einer Entfernung von mehr als 100 Kilometer) und Naherholung (Gäste aus dem Umkreis von 20 bis 200 Kilometer). Epple hat zudem beobachtet, dass in der City ein leichter Trend zum Ersatz höherwertiger durch niederpreisige Anbieter stattfindet. Damit einher gehe eine Verflachung des Angebots, des Ladenbaus, der Außenwerbung und der Qualifikation der Beschäftigen.

Markus Epple
Markus Epple
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