Pirmasens Eine Künstlerin mit Vision und Mission

Die goldenen Lebensbäume von Smoenjala.
Die goldenen Lebensbäume von Smoenjala.

Die Karawane des Goldenen Lebensbaums macht derzeit in der Dahner Kreisgalerie Station. Die ungarische Künstlerin Smoenjala zeigt ihre spirituelle Malerei und verwandelt die früheren Schulräume der Kreisgalerie in ein Kunstprojekt für weltweiten Frieden. Die Künstlerin arbeitet dabei mit speziellen Farben, die bei entsprechendem Licht den Darstellungen eine besondere Plastizität verleihen.

Die Kulturverantwortliche in der Kreisverwaltung, Elke Huber, ist immer bemüht, auch sehr ungewöhnlichen künstlerischen Positionen in der Kreisgalerie einen Platz einzuräumen. Die Kunst von Erzsébet Eros, so der bürgerliche Name von Smoenjala, ist so eine künstlerische Position, die komplett aus dem Rahmen des Üblichen fällt. Die Ungarin hat eine Mission mit ihrer Kunst und zieht mit ihren goldenen Lebensbäumen durch Europa und die Welt. Kurz gesagt, will Smoenjala mit ihrer Malerei eine bewusste Verbindung mit der Schöpfung wieder erschaffen. Der goldene Lebensbaum wird von ihr Ast für Ast um die Erdkugel gemalt. Ihr Projekt startete die Ungarin vor vier Jahren auf der Kanareninsel Gomera mit einem Festival und seitdem zieht sie durch die Welt mit ihren Ausstellungen, zeigt ihre Kunst und malt persönliche „Heilbilder“ auf Bestellung. Außerdem werden von ihr besondere Bäume in ganz Europa besucht, was sie in ihrem Blog (www.blog.goldenlifetree.org) dokumentiert. In der Kreisgalerie nutzt Smoenjala die zwei Räume für zwei unterschiedliche Gemäldeserien. Die spektakulärste Serie ist die des goldenen Lebensbaums, der dem Engel der kristallinen Reinheit gegenüber gestellt wird und durch Lebensbäume der Reinheit oder der Balance und dem goldenen Lebensbaum des kosmischen Menschen ergänzt wird. Dazu gesellt die Künstlerin echte Zypressen im Blumentopf als „lebendige Kunstwerke der Schöpfung“. Der Besucher sieht den Raum zunächst bei normalem Tageslicht und bekommt eine Malerei zu sehen, die nichts Ungewöhnliches zu sagen hat und im Stil der renommierten Naiven Malerei gehalten ist mit ganz klaren esoterischen Anklängen. Alle Bilder haben keine normale quadratische oder rechteckige Form sondern wurden mit amorphen Rändern gestaltet. Wenn jedoch anschließend der Raum verdunkelt wird, der Schwarzlichtstrahler und eine Spezialleuchte zum Einsatz kommen, verwandeln sich die Gemälde in faszinierend lebendige Objekte. Ein zweidimensionaler Baum erhält durch die besonderen Farbpigmente und das Speziallicht eine ganz ungewöhnliche Plastizität, die durch den Farbwechsel des Spezialscheinwerfers noch zusätzlich lebendig wird. Holografisch will die Künstlerin damit neue Welten für den Betrachter eröffnen. Eine interessante Erfahrung, die aber nur unter Spezialbeleuchtung möglich ist. Die Künstlerin soll zehn Jahre lang nach den speziellen Pigmenten für diese Art von Malerei gesucht haben. Während die Werke dieses Saals unverkäuflich sind, können die meist 80 mal 80 Zentimeter großen Gemälde im zweiten Saal erworben werden. „Blumengeheimnisse“ nennt Smoenjala diese Bilder und zu sehen sind Fantasieblumen, die sehr detailreich und in Übergröße ausgearbeitet wurden. „Zauberposaune“ oder „Stern der Reinheit“, „Brautkelch“ und „Frühlingsfeier des Lebens“ sind die Titel der Bilder, die in Ölfarben auf Leinwand gefertigt wurden. Zusätzlich hat die Künstlerin den Raum mit Rosengestecken und Tuchinstallationen gestaltet. Die als Espressobar gedachte Theke wurde in eine Art Altar umgewandelt. In dieser Bilderserie zeigt die Künstlerin ihr handwerkliches Geschick, während die Lebensbäume für die spirituelle Vision und die Arbeit am Weltfrieden sowie dem Erhalt der Schöpfung stehen. Smoenjalas Ideen für eine dauerhaft friedvolle und harmonische Zukunft mögen vielleicht anmaßend und naiv gleichzeitig klingen. Es ist aber auch tröstlich, dass es noch jemanden gibt, der an den Weltfrieden glaubt und dafür arbeitet. Öffnungszeiten Bis 10. September täglich von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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