Neustadt „Schau mich an“: Ausstellung über das israelische Friedenszentrum Givat Haviva in der Stiftskirche

Grün die Position der jüdischen Israelis, rot die der arabischen Minderheit: die Ausstellung „Schau mich an“ in der Neustadter S
Grün die Position der jüdischen Israelis, rot die der arabischen Minderheit: die Ausstellung »Schau mich an« in der Neustadter Stiftskirche.

Seit etlichen Jahren schon bringt die Bildungs- und Begegnungsstätte Givat Haviva zwischen Tell Aviv und Haifa junge Israelis jüdischer und arabischer Herkunft zusammen. Davon erzählt die Ausstellung „Schau mich an – Begegnungen in Israel“, die jetzt in der Neustadter Stiftskirche zu sehen ist. Die Verständigungs- und Friedensarbeit ist nach dem Terrorüberfall der Hamas und dem Krieg in Gaza sicher nicht einfacher geworden.

Die Ausstellung wurde vom deutschen Freundeskreis Givat Haviva initiiert, deren Vorsitzende die Deidesheimerin Ruth Ratter ist. Ihr Ziel ist es, das schwierige Verhältnis zwischen jungen Israelis jüdischer und arabischer Herkunft aufzuzeigen, die zwar im gleichen Land leben, aber oft ohne irgendeinen Kontakt zueinander. Das will Givat Haviva mit Brückenbau-Projekten ändern – und wie die Aussagen einiger Teilnehmer verdeutlichen, gelang dies teilweise auch.

Die Ausstellung beschäftigt sich aber auch mit den unterschiedlichen Narrativen der beiden Bevölkerungsgruppen – visuell unterstrichen durch die Signalfarben Grün und Rot. „Araber können überall im Nahen Osten leben. Wir Juden haben nur dieses eine Land“, sagt da einer und träumt davon, alle Araber auszuweisen. „Für die Juden sind wir einfach nicht da“, erklärt ein anderer – und das obwohl die Araber rund ein Fünftel der Bevölkerung Israels ausmachen. Es bleibt also noch jede Menge zu tun!

Die Ausstellung ist bis 12. Juni in der Stiftskirche zu Gast. Öffnungszeiten: montags bis samstags 11–15 Uhr. Führungen am 7., 14., 21. und 28. Mai, 4. und 11. Juni, jeweils um 16 Uhr.

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