Neustadt Neue Schilder im Pfälzerwald: Wimmelbilder sollen Besuchern Regeln nahebringen
Auf dem neuen Schild am Naturfreundehaus im Heidenbrunner Tal sind alle wichtigen Stationen der Region zu finden: unter anderem das Fritz-Walter-Stadion, die Wegelnburg und das Hambacher Schloss. Auch zeigt das Bild Menschen, die den unterschiedlichsten Aktivitäten nachgehen. Die einen wandern, fahren Fahrrad, sägen Holz, klettern, machen Yoga – oder löschen gerade einen Waldbrand. Direkt daneben stehen auf weißem Grund unterschiedliche Symbole, die auf weitere Informationen zu den Aktivitäten in der Legende hinweisen.
Zum abgebildeten Waldbrand kann man lesen: „Feuer machen, Rauchen und Grillen sind im Wald grundsätzlich verboten.“ Das Symbol für die Bushaltestelle, an der Menschen auf ihren Bus warten, erinnert daran, dass es sich häufig lohnt, mit öffentlichen Verkehrsmittel statt mit dem Auto die Pfalz zu erkunden. Auch bei den abgebildeten Kletterern kann man einige Ratschläge nachlesen: „Bleibt auf den markierten Wanderwegen und nehmt Rücksicht auf Waldbesucher und Waldbewohner. Mit geeignetem Schuhwerk lauft ihr sicher und angenehm. Plant eure Tour im Voraus und nehmt zu Sicherheit das Smartphone und eine Wanderkarte mit.“
Immer wieder illegale Feuer
So ein Wimmelbild genanntes Schild soll bald an allen Waldeingängen zu finden sein, die besonders oft von Wanderern und Fahrradfahrern genutzt werden. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von den Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Pfalz.Touristik im Rahmen der Kampagne „#Uffbasse! Für Rücksicht und Naturschutz“. Ziel ist es, den Waldbesuchern auf spielerische Art und Weise die Verhaltensregeln im Wald näher zu bringen.
Auch Jens Bramenkamp, Forstrevierleiter im Revier Hohe Loog, findet dieses Projekt wichtig für seine Arbeit. „Immer wieder entdecken wir Feuerstellen im Wald, an denen kein Feuer gemacht werden darf“, erzählt er. Auch würden Fahrradfahrer ein immer größeres Problem darstellen. „Daher muss die Nachricht klar werden: Es darf nur auf den gekennzeichneten Wegen Fahrrad gefahren werden“, erklärt Bramenkamp. Ein weiterer Grund ist die „Schilderflut“ im Wald. „Mit den Jahren hat sich einiges angesammelt, und auch ich finde, es wurde Zeit für ein einheitliches Schild, das alle wichtigen Themen abdeckt“, so der Forstrevierleiter.
Platz für alle
Dabei gebe es aber natürlich auch Interessengruppen, die am liebsten weniger Besucher im Wald hätten, wie beispielsweise Jäger. „Daher ist es umso wichtiger, alle Parteien aufzuklären und zu mehr Verständnis zu bewegen. Niemand soll aus dem Wald ausgeschlossen werden, und wenn jeder Rücksicht nimmt, dann klappt das auch“, erklärt Bramenkamp.
Nachdem das Wimmelbild aufwendig gestaltet wurde, sollten nun Standorte festgelegt werden. „Da möglichst viele Besucher das Wimmelbild sehen sollen, sind natürlich Parkplätze an beliebten Waldeingängen besonders praktisch“, sagt Bramenkamp. Doch besonders die hohen Kosten für die Trägerelemente der Schilder stellten die Beteiligten vor eine Herausforderung. „Zum Glück haben wir handwerklich begabte Forstwirte in unserem Team, die die Trägerelemente aus Holz selbst bauen konnten.“ So wie Stefan Hoffmann: „Elf Stück sind bereits fertig und werden nun nach und nach aufgestellt“, erzählt er. Auch Forstwirt Jakob Großmann findet das Projekt wichtig für den Wald und seine Besucher: „Außerdem entdeckt man auf dem Wimmelbild immer wieder Neues. Langweilig wird es also nicht.“
Erste Schilder stehen
Am Parkplatz des Naturfreundehauses im Heidenbrunner Tal und an der Klausentalhütte sind bereits solche Tafeln angebracht worden, insgesamt elf Standorte im Stadtgebiet sind geplant. Die Forstleute hoffen, dass die Schilder von Vandalen verschont bleiben und die Waldbesucher sie gut annehmen werden. „Das Ziel ist es, mehr Rücksicht für den Wald bei Jung und Alt zu erzielen“, sagt Bramenkamp.
Insgesamt soll das Wimmelbild an mehr als 100 Standorten in der Pfalz angebracht werden. Interessierte finden unter www.pfalz.de/uffbasse weitere Informationen zum Projekt und können sich das Wimmelbild online schon mal bequem von Zuhause anschauen.