Neustadt Neustadt: Rewe will Müll beseitigen

Staus in beiden Fahrtrichtungen auf der Martin-Luther-Straße bei Anlieferungen, Müll auf dem Gelände, Ratten drumherum: Der Rewe-Markt war bei der „Redaktion vor Ort“ der RHEINPFALZ in Winzingen ein kontrovers diskutiertes Thema. Das Unternehmen hat zwischenzeitlich Stellung genommen.

Vergangenen Donnerstag hatten einige Winzinger Bürger ihrem Ärger Luft gemacht: Am RHEINPFALZ-Stand vor der Alten Winzinger Kirche beklagten sie unter anderem, dass rückwärts auf das Rewe-Gelände in der Martin-Luther-Straße einfahrende Lastzüge massive Staus in beiden Fahrtrichtungen verursachten. Das sei vermeidbar, wenn das Müllhäuschen auf dem Rewe-Parkplatz verlegt würde. Rund um das Gelände gebe es außerdem viele Ratten, es liege jede Menge Müll herum, so die weitere Kritik.

Sonderreinigung geplant

„Unser Marktgelände wird gerne als Abkürzung genutzt, insofern beobachten wir ein vermehrtes Müllaufkommen“, sagt dazu Susanne Amann, Pressesprecherin der Region Südwest der Rewe-Gruppe. Das Team vor Ort und eine Reinigungsfirma überprüften und reinigten das Gelände aber regelmäßig. In den nächsten Tagen werde außerdem eine gründliche Sonderreinigung der Grünflächen beauftragt.

Keine optimalen logistischen Voraussetzungen

Zur Verkehrssituation verweist die Rewe-Sprecherin auf den Wunsch vieler Kunden, einen fußläufig erreichbaren Supermarkt in Wohnortnähe zu haben. Solche Standorte – wie eben auch jener in der Martin-Luther-Straße – müssten zwangsläufig mit der gegebenen Infrastruktur zurechtkommen und böten oft keine optimalen logistischen Möglichkeiten. Selbst wenn das Müllhäuschen versetzt würde, reiche der Platz auf dem Gelände zum Rangieren nicht aus – eine „punktuelle Nutzung der Straße ist daher leider notwendig“, so Amann.

Rewe will "nachhaltige Standortoptimierung"

Zu den bereits 2015 geäußerten Plänen einer Umgestaltung und Erweiterung des Neustadter Rewe-Markts sagt Amann, dass das Unternehmen „weiterhin an einer nachhaltigen Standortoptimierung interessiert“ sei.

2018: günstige Bedingungen für Ratten

Die Ratten freilich fühlten sich auf einem vermüllten Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft besonders wohl, hieß es bei der „Redaktion vor Ort“. Dessen Eigentümer war bereits im Frühjahr von der Stadt aufgefordert worden, den Müll zu beseitigen (wir berichteten). Wie Thomas Baldermann, Leiter der städtischen Umweltabteilung, erläutert, haben das bislang überwiegend trockene Wetter und damit fehlende Durchspüleffekte in der Kanalisation in diesem Jahr die Rattenpopulation generell begünstigt, so dass in Neustadt vermehrt Ratten gemeldet würden. Baldermann: „Woher die genau kommen, ist reine Spekulation.“ In Neustadt gebe es keine Verordnung, die die Bürger zu Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen verpflichte. Allerdings habe jeder Grundstücksbesitzer dafür zu sorgen, dass von seinem Grundstück keine Gefahr ausgeht, so Baldermann. Bei größeren Rattenpopulationen, die Krankheiten verursachen können, seien Veterinär- und Gesundheitsamt für die Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes verantwortlich, wie die bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim angesiedelte Behörde bestätigt.

Wer wann für Ratten zuständig ist

Wenn Ratten aus dem Kanal kommen, so der Leiter der Umweltabteilung weiter, sei der Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt (ESN) als Kanalbetreiber gesetzlich verpflichtet, Köder auszulegen. Bei Ratten auf innerstädtischen Grünflächen werde die Grünflächenabteilung tätig und bei Ratten am Speyerbach, die vom Gewässer kommen, die Umweltbehörde als Untere Wasserbehörde. Auf Privatgrundstücken seien die Eigentümer für die Abwehr verantwortlich.

x