Neustadt Kurschats dritter Streich

Schnellster auf der Mitteldistanz: Wolfram Kurschat.
Schnellster auf der Mitteldistanz: Wolfram Kurschat.

«Neustadt.»Das hatte bisher noch niemand vollbracht: Als erstem Mountainbiker gelang Lokalmatador Wolfram Kurschat (Kurschat Consulting Racing Team) beim 15. Sigma-Sport-Mountainbike-Marathon der Hattrick. Der 42 Jahre alte Familienvater aus dem Neustadter Ortsteil Gimmeldingen gewann wie in den beiden Vorjahren auch diesmal den Wettbewerb über 49 Kilometer in 1:57,35 Stunden.

Nach der Jubiläumsauflage bekräftigte die veranstaltende Radsportakademie in Bad Wildbad, ihre Zusammenarbeit mit der Stadt Neustadt fortsetzen zu wollen. Kurschat zögerte lange. Dann entschied er sich doch für einen Start. Der Olympiateilnehmer von 2008, der bis vor wenigen Tagen an einer Sommergrippe laboriert hatte, wollte nicht zu viel riskieren. Er ging aber das Risiko eines Starts ein und wurde am Ende belohnt. Bei der 15. Auflage der einst von Doppel-Olympiasieger Gregor Braun aus der Taufe gehobenen und inzwischen von ihm geleiteten Veranstaltung feierte Kurschat seinen fünften Sieg insgesamt. Über die Mitteldistanz war es der dritte Erfolg in Serie, davor war Biker schon zweimal auf der Langdistanz siegreich. Die Streckenführung entspricht seinem Trainingsrevier. Dort fühlt er sich nicht nur wohl, er liebt die knackigen Anstiege und atemberaubenden Singletrails. „Ich bin schon zügig gefahren, aber ein Cross-Country-Rennen wäre heute noch nicht möglich gewesen“, erzählt Kurschat. Dabei lobte er ausdrücklich die gestrige Bedingungen. „Trotz des Regens in den Vortagen war es keine schlammige Angelegenheit. Es war ein schönes Rennen, das auch viel Spaß gemacht hatte.“ Ein Schützling aus seiner Trainingsgruppe, Pascal Tömke vom RSC Neustadt, belegte bei seiner Premiere einen respektablen zweiten Platz in der Klasse der Junioren. „Ich hätte schon gerne gewonnen, aber der Sieger war einfach stärker als ich“, gab der 17-jährige angehende Industriemechaniker zu. Den zweiten Platz nahm der Enkel der RSC-Ehrenvorsitzenden, Roswitha Mann aber auch gelassen hin. Das hat Gründe. „Bedingt durch die Ausbildung ist meine Form aktuell nicht so gut. Auch war die Strecke für mich schon eine Herausforderung“, meinte Tömke, der beim Anstieg zur Wolfsburg alleine auf sich gestellt war. „Das war schon knackig.“ Dabei setzt er weiterhin auf die Schiene Radcross und Mountainbike. „Im Winter will ich auf jeden Fall wieder im Cross angreifen und hoffe, nochmals in die Top fünf fahren zu können. Es wird aber nicht einfach“, erzählt der Neustadter. Nur wenige Minuten vor ihm kam auch Stefan Steinweg, der Bahnrad-Olympiasieger von 1992, der einst in Deidesheim gelebt hat und jetzt in Wachenheim zu Hause ist, ins Ziel. Der 48-Jährige hat sich inzwischen dem E-Bike verschrieben und musste sich über die Mitteldistanz in 2:01,32 Stunden nur dem Sieger Jens Becker geschlagen geben. „Mir macht momentan das E-Bike sehr viel Spaß, man muss nicht nur treten, sondern auch denken“, erklärt der ehemalige Weltmeister im Zweier-Mannschaftsfahren, der nach dem Zieleinlauf lange mit dem ehemaligen Weggefährten Patrick Betz, der in die von seinem Vater Heinz geführte Radsportakademie eingestiegen und auch ein ehemaliger Bahnradfahrer ist, geplaudert hat. Betz junior soll künftig auf Wunsch seines Vaters die Erfolgsgeschichte des Neustadter Marathons fortführen. Gregor Braun hat als Streckenchef auch in diesem Jahr vorzügliche Arbeit geleistet. Ohnehin will man künftig die Langdistanz in Bezug auf die Höhenmeter ein wenig entschärfen. „Aber die Distanzen bleiben unverändert“, stellte Heinz Betz klar. „Es ist zunehmend schwieriger geworden, solche Veranstaltungen durchzuführen. Gerade die vielen verkehrsrechtlichen Anforderungen machen es immer schwerer“, klagte Heinz Betz. Und fügte gleich hinzu: „Neustadt ist für uns ein Glücksgriff. Die Zusammenarbeit mit der Tourist Kongress Service (TKS), der Stadt, der Forstverwaltung, den Jagdpächtern sowie mit der Feuerwehr und den Vereinen ist vorbildlich. Wir werden diese Zusammenarbeit fortführen“, meinte Betz im RHEINPFALZ-Gespräch. Dabei äußerte Betz ausdrücklich den Wunsch, im kommenden Jahr wieder auf den Marktplatz zurückkehren zu können. „Das Ambiente ist da drüben viel schöner als jetzt gegenüber dem ehemaligen Karstadt-Gebäude.“ Wegen derzeitigen Bauarbeiten auf der Bundesstraße 39 wird der gesamte Verkehr durch Neustadt über die B 38 umgeleitet. Damit die Mountainbiker weder nach dem Start noch zur Zieleinfahrt die B 38 überqueren mussten, ist der Start- und Zielbereich diesmal auf den Parkplatz gegenüber dem ehemaligen Kaufhaus verlegt worden.

Trotz des Regens am frühen Morgen und den Tagen zuvor wurde das Rennen (hier die Fahrer der Mitteldistanz auf dem Anstieg zum We
Trotz des Regens am frühen Morgen und den Tagen zuvor wurde das Rennen (hier die Fahrer der Mitteldistanz auf dem Anstieg zum Weinbiet) nicht zu einer Schlammschlacht.
x