Neustadt Glockenklänge weisen den Weg

Einfach prächtig: Blick in die renovierte Klausenkapelle.
Einfach prächtig: Blick in die renovierte Klausenkapelle.

Mit einer stimmungsvollen Feier wurde am Samstag die frisch renovierte Klausenkapelle zwischen Königsbach und Ruppertsberg wieder eingesegnet. Über 60 Gäste nahmen daran teil.

Nach ein paar trüben Regentagen fällt am Samstagvormittag endlich wieder Sonnenlicht durch das Blätterdach auf dem Weg vom Wandererparkplatz in der Königsbacher Kapellenstraße den Berg hinauf. Da wird fröhlich gegrüßt beim Überholen der etwas langsameren Fußgänger. Offensichtlich haben viele ein gemeinsames Ziel: die Klausenkapelle, die in einer Waldlichtung am Ende des mit Kreuzwegstationen gesäumten Weges liegt. Der Klang einer Glocke hallt durch die Baumwipfel und weist zusätzlich die Richtung. Die Kapelle ist bis auf den letzten Platz besetzt. Brennende Kerzen und ein großer Lilienstrauß setzen das frisch aufgearbeitete Schraudolph-Altarbild mit den 14 Nothelfern in das rechte Licht und bringen seinen goldenen Hintergrund zur Geltung. Ein im Altarraum positioniertes Bläserensemble – besetzt mit Musikern der Herrenhofkapelle, der Blaskapelle Ruppertsberg und des Musikvereins Königsbach – gestaltet die Feier sehr stimmig. Die Melodien der Choräle und des kräftig mitgesungenen Wallfahrerlieds erfüllen den Raum. Wolfgang Appel, Vorsitzender des Pfarreirats und der Stiftung Klausenkapelle, begrüßt die Besucher. Dann erläutert Bauleiter Günter Carqué die Renovierungsarbeiten (wir berichteten). Pfarrer Benno Riether, der die Kapelle mit Weihwasser einsegnet, hat nicht nur duftend glimmenden Weihrauch mitgebracht, „damit es hier wieder wie in einer Kirche riecht“. Er hat auch als Überraschung ein kleines Kästchen mit Pilgerstempel und Stempelkissen dabei. Diesen Stempel können sich Pilger nun direkt am Ort in ihr Pilgerbuch der Diözese drücken – darin ist die Klausenkapelle ab sofort offiziell als Wallfahrtskapelle eingetragen. Abschließend wird „Großer Gott, wir loben dich“ intoniert. Und dabei kommt dann auch die kleine Kapellenglocke wieder zum Einsatz, die ihren Klang durch die offene Eingangstür hereinschickt, als wolle sie persönlich zum anschließenden Umtrunk und Imbiss einladen. „Schöner kann man nicht ins Wochenende starten, noch dazu, wo heute mein Geburtstag ist“ meint Hedwig Schutt. Ihr Mann Thomas Schutt vertritt die VR-Bank, die die Renovierung finanziell unterstützt hat. Für viele Besucher ist die Waldlichtung ein besonderer Ort, so auch für Edmund Fahrnschon. „Vor allem gegen Abend, wenn es ruhig geworden ist, dann gibt es nichts Schöneres für mich, als auf der Bank vor der Kapelle zu sitzen, das ist mein absoluter Lieblingsplatz“ erzählt der Königsbacher. Auch Marliese und Norbert Bien aus Ruppertsberg fühlen sich dem Ort sehr verbunden. „Schon als Kinder vor fast 80 Jahren ging’s mit unseren Eltern jedes Jahr am Nothelferfest hier herüber und das ist uns bis heute eine liebgewordene Tradition“ erinnert sich das Ehepaar.

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