Neustadt Den Bann endlich brechen

Auf die Tore von Florian Kern kommt es wieder an. Zuletzt traf der Haßlocher siebenmal gegen Nußloch.
Auf die Tore von Florian Kern kommt es wieder an. Zuletzt traf der Haßlocher siebenmal gegen Nußloch.

«Hassloch.» „Hätte mir jemand prophezeit, dass wir nach dem achten Spieltag mit 11:5 Punkten auf dem dritten Tabellenrang stehen würden – und das ohne Auswärtsniederlage – dann hätte ich denjenigen gefragt, was er Falsches zu sich genommen hat“, bringt es Thomas Müller, der Sportliche Leiter der TSG-Handballer auf den Punkt. Nun gilt es für die Überraschungsmannschaft der Dritten Liga Süd im heimischen TSG-Sportzentrum (Samstag, 19.30 Uhr), diese hervorragende Tabellenposition gegen die TGS Pforzheim zu verteidigen.

Die Goldstädter konnten allerdings in den beiden vergangenen Jahren in Haßloch in umkämpften, von den Abwehrreihen geprägten Spielen jeweils mit einem Tor gewinnen. Sie wollen die Möglichkeit nutzen, mit einem Sieg Haßloch zu überflügeln, um so den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Gerade die furiose zweite Hälfte gegen Neuhausen/Filder am vergangenen Spieltag, als der starke Aufsteiger von der TGS teilweise an die Wand gespielt wurde, nährt diese Hoffnung. Allerdings kann Trainer Andrej Klimovets nicht mit dem kompletten Kader anreisen, denn mit Evgeni Prasolov und Markus Bujotzek fehlen zwei wichtige Abwehrspieler im Innenblock der Pforzheimer 6:0-Abwehr. Zudem hat sich Linkshänder Filip Prsa, der den Haßlochern in den vergangenen Partien meist Probleme bereitete und für Treffer aus dem Rückraum sorgte, kürzlich am Knie verletzt und wird definitiv nicht auflaufen können. Beim Sieg gegen TSV Neuhausen/ Filder machte sich dies in der zweiten Halbzeit allerdings kaum mehr bemerkbar, da andere in die Bresche sprangen. So machte Youngster Alexander Klimovets, der Trainersohn, mit fünf Toren auf sich aufmerksam. Pforzheims Spielleiter Wolfgang Taafel freute sich besonders darüber, dass die Deckung in der zweiten Hälfte deutlich verbessert aufgetreten sei und immer den nötigen Schritt mehr gemacht habe. „Die Mannschaft hat trotzdem noch genug Qualität im Kader, um jedem Team unserer Liga gefährlich werden zu können“, warnt auch Haßlochs Coach Tobias Job. Interessant dürfte sein, wie sich TGS-Neuzugang Eduard Klyuyko, ein ukrainischer Nationalspieler, der bereits für Krasnodar und die HG Saarlouis auflief, in seiner ersten Partie präsentieren wird. Aufseiten des Gastgebers hat man, nimmt man die Verletzungsprobleme von Rückraumakteur Timm Schmieder einmal aus, kaum personelle Sorgen und kann mit breiter Brust und zudem ohne Druck in die Partie gehen. Laut dem Sportlichen Leiter Thomas Müller gehe es darum, „endlich den Bann zu brechen und den ersten Sieg gegen Pforzheim zu landen“. Ein schöner Nebeneffekt wäre, dass sich die TSG mit einem Erfolgserlebnis in der Spitzengruppe behaupten könnte. Müller sieht seine Truppe momentan als „starkes Kollektiv“, das jetzt langsam lerne, in engen Partien ruhig zu bleiben und sein Spiel weiter durchzuziehen. „Sollten wir das am Wochenende berücksichtigen, dann könnten wir in einem höchstwahrscheinlich hart umkämpften Spiel die Halle als Sieger verlassen“, gibt sich Haßlochs Sportlicher Leiter vorsichtig optimistisch.

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