Neustadt Aus der Pfalz nach Kuala Lumpur

Bereit fürs Abenteuer: Ursel und Janus Schymonski mit ihrem umgebauten Feuerwehrauto kurz vor dem Start ihrer Asienreise.
Bereit fürs Abenteuer: Ursel und Janus Schymonski mit ihrem umgebauten Feuerwehrauto kurz vor dem Start ihrer Asienreise.

„Wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören“, sagt Ursel Schymonski. Zwar erzählt die Römerbergerin das recht entspannt, doch hinter diesem „damit“ steckt eine Menge Planung, Recherche und Kalkulation. Denn vor der 39-Jährigen und ihrem gleichaltrigen Mann Janus liegen 50.000 bis 60.000 Kilometer – auf ihrer dritten Reise quer durch Asien, zu der sie jetzt aufgebrochen sind.

Beim ersten Mal, 2006, ging es mit dem Rucksack für eineinhalb Jahre durch den asiatischen Kontinent, beim zweiten Mal – 2010 – mit einem alten VW-Bus. Jetzt haben Ursel und Janus Schymonski mit „Silvester“ die lange Reise durch den Kontinent angetreten. Silvester war früher in Südtirol als Feuerwehrauto im Dienst. Nun hat das Ehepaar aus Heiligenstein den Wagen des Fabrikats Iveco in mühevoller Arbeit zum Wohnmobil umgebaut. In ihm geht es allradgetrieben von der Pfalz nach Kuala Lumpur. Tadschikistan, Usbekistan, China, Pakistan und Indien werden einige weitere Stationen sein. Für die Reise nimmt Ursel Schymonski, die als Sozialarbeiterin arbeitet, unbezahlten Urlaub. Ihr Mann kann sich als selbstständiger Handwerker selbst Urlaub geben. Etwa eineinhalb Jahre wollen sie unterwegs sein. Bis ins kleinste Detail lässt sich solch eine Riesentour nicht planen. Zwar bereiten sich die Heiligensteiner seit etwa eineinhalb Jahren auf die Fahrt vor, haben Reiseblogs gelesen und sich mit anderen Weltenbummlern ausgetauscht. Doch Visa-Bestimmungen zum Beispiel können sich über Nacht ändern. In Thailand etwa seien derzeit die Grenzen für Ausländer mit Fahrzeug geschlossen. „Wir haben deswegen beschlossen, in den Oman zu fahren“, sagt Ursel. Ohnehin zieht es die beiden dorthin, wo nicht die Massen hinfahren. „Wir wollen das ursprüngliche Leben und die jeweilige Kultur kennenlernen“, sagt Janus Schymonski. Je ländlicher eine Gegend, umso spannender die Kommunikation. Englisch funktioniere meistens, „und wenn nicht, dann geht’s mit den zwei“, sagt er und hebt die Hände. Ist es nicht zu gefährlich, durch krisengeschüttelte Länder zu reisen? Die Befürchtungen und Ängste ihrer Familien und Freunde kennen Ursel und Janus Schymonski. „Natürlich kann es gefährliche Ecken geben“, sagt die Römerbergerin. Mit einem gewissen Risiko müsse man einfach leben. „Wir fahren nicht blauäugig irgendwohin“, ergänzt ihr Mann. Beim Feuerwehrauto hat das Paar unter anderem Boden und Wände isoliert, Fenster, Bett, Küche und Schränke eingebaut sowie eine Solaranlage auf dem Dach installiert. Erst kurz vor der Abfahrt habe der Tüv das Wohnmobil zugelassen. Die erste Station ihrer Reise ist ein kleiner Ort bei Bozen. Dort besuchen sie den ehemaligen Feuerwehrkommandanten, der „Silvester“ jahrelang gefahren ist. Nach ihm haben Ursel und Janus Schymonksi ihr Fahrzeug benannt. Im Internet Ursel und Janus Schymonski werden auf ihrer Homepage www.asienreisende.de regelmäßig von ihrer Reise berichten.

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