Ludwigshafen Mundartdichter Manfred Dechert unter Top Ten in Bockenheim

Manfred Dechert beim Poeten-Wettstreit 2017.
Manfred Dechert beim Poeten-Wettstreit 2017.

Zwei Ludwigshafener Poeten standen beim 70. Pfälzischen Mundartdichter-Wettstreit am Samstag in Bockenheim im Finale. Unter den Top Ten fanden sich zudem ein Vertreter aus dem Rhein-Pfalz-Kreis.

Nach der zweijährigen coronabedingten Zwangspause schaffte es zwar keiner aus diesem Trio ganz an die Spitze. Aber nur selten in der 70-jährigen Geschichte des ältesten pfälzischen Dialektwettbewerbs kamen gleich vier Verfasser von Mundartgedichten aus derselben engeren geografischen und sprachlichen Region in die Endrunde. Immerhin bewarben sich wieder 60 Mundartdichter aus Kommunen zwischen Rhein und Saar und sogar aus dem Elsaß um den Einzug ins öffentliche Finale auf der Bühne des Bockenheimer Winzerfestes.

Am Ende kam der Ludwigshafener Manfred Dechert (65) am Samstag auf Rang drei. Der gebürtige Schmalenberger steht in der Rangliste der erfolgreichsten Teilnehmer am Bockenheimer Wettstreit (der seit 1953 ausgetragen wird) hinter dem fünfmaligen Gewinner Gerd Runck (1929-2012) aus Landau in der „Ewigenliste“ auf dem zweiten Platz. Dechert gewann seit 2001 ebenfalls fünfmal, zuletzt im Jahr 2020. Außerdem belegte er dreimal den zweiten Platz und nun zum zweiten Mal den dritten Rang.

Gewonnen hat in diesem Jahr Norbert Schneider (65) aus Rehborn/Glan in der Nordpfalz mit seiner „Molkaschdeinvendur“ (Inventur im Malkasten). Unter den Finalisten fand sich auch der Ludwigshafener Rudy Kupferschmitt (68), der 1996 in Bockenheim gewonnen hatte. Ein Sonderpreis für Gedichte außerhalb des eigentlichen Wettbewerbs ging an Tony Ostermayer aus Rödersheim-Gronau.

Der neunköpfigen Jury aus Sprachwissenschaftlern, Historikern, Journalisten und Pädagogen gehören auch die Sprachwissenschaftlerin Beate Henn-Memmesheimer (Mutterstadt) und die Autorin und Lehrerin Ute Zimmermann aus Schifferstadt an. Die Jury-Mitglieder bewerten unter anderem die inhaltliche Originalität, den Umgang mit der Sprache und ihrem Rhythmus sowie den glaubwürdigen Dialekt mit griffigen Wendungen der eingereichten Arbeiten. Der Bockenheimer Wettstreit ist 1953 ins Leben gerufen worden.

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