Ludwigshafen Kita-Personalmangel: Eltern fordern Umdenken der Stadt

In Ludwigshafen fehlen 2000 Kita-Plätze.
In Ludwigshafen fehlen 2000 Kita-Plätze.

Mit Verwunderung und Unverständnis reagiert die Elterninitiative Betreuungsnotstand Ludwigshafen (EbLu) auf die Nachricht, dass die Stadt Ludwigshafen die Fachkräftekampagne des Landes Rheinland-Pfalz als unterstützendes Angebot bei der Suche nach Kita-Personal ablehnt. Auch aus der Politik gibt es Kritik.

„Als leidtragende Eltern mit Kindern ohne Kitaplatz beziehungsweise mit eingeschränktem Betreuungsangebot aufgrund Erziehermangel können wir diese rückwärts gewandte Einstellung der Verantwortlichen nicht verstehen“, teil Christiane Huber von der Elterninitiative mit. Bei einem persönlichen Gespräch mit den Verantwortlichen der Stadt Ludwigshafen im September 2023 habe die Initiative festgestellt, dass es keinerlei Ideen geschweige denn Initiativen seitens der Stadt Ludwigshafen für ein modernes Personalmarketing gebe. „Damit meinen wir die Präsentation des Berufsbildes auf einschlägigen Jobmessen, die Präsenz auf einschlägigen Social Media und Video-Plattformen“, erläutert Huber. Nur so könnten doch die richtigen Menschen erreicht werden.

„Wir hatten im Gespräch viele Ideen geäußert, die bis heute unbearbeitet bleiben. Die Stadt Ludwigshafen versagt unserer Ansicht nach hier weiterhin und es sind ganz sicher noch nicht alle Mittel ausgeschöpft!“, kritisiert die Elterninitiative, die kein Verständnis dafür hat, dass die Stadt bei der Personalsuche nicht die Unterstützung vom Land in Anspruch nehmen will. Aus Sicht der Eltern müsse von der Stadt alles getan werden, um die Situation in Ludwigshafen mit 2000 fehlenden Kita-Plätzen zu entschärfen, fordert Huber.

Stadt fehlt Bezug zu LU

Die Stadt begründet ihre Entscheidung damit, dass sie eine eigene Kampagne habe und die Aktion des Landes keinen klaren Bezug zu Ludwigshafen habe. Das Land solle lieber die fünfjährige Erzieherausbildung reformieren, hieß es von der Verwaltung.

Mit Unverständnis und Erstaunen reagiert auch der Ludwigshafener Landtagsabgeordnete Gregory Scholz (SPD): „Ich kann die Begründung der Stadt überhaupt nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Die Landeskampagne hätte sich mit der Stadtkampagne kombinieren lassen.“ Das Angebot des Landes beinhaltete, auch verstärkt in den Regionen zu werben, die vor besonderen Herausforderungen stehen. Dies gelte insbesondere auch für die Stadt Ludwigshafen, in der auch wegen Personalmangels Kinder nicht betreut werden könnten. Unterstützung bekommt Scholz von der SPD-Stadtratsfraktion: „Es wäre wichtig, wenn die Verwaltung ihre ablehnende Haltung korrigieren würde, zumal die Unterstützung durch das Bildungsministerium des Landes mit keinen finanziellen Aufwendungen für die Stadt verbunden ist“, so Fraktionschef David Guthier, der auch im Landtag sitzt.

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