Ludwigshafen „Ich komme wieder, bis ich alt bin“

Applaus, Applaus: Die Kinder zeigten unter anderem einen türkischen Tanz.
Applaus, Applaus: Die Kinder zeigten unter anderem einen türkischen Tanz.

„Freundschaft und Freunde aus aller Welt“ – so lautet das Motto der diesjährigen Stadtranderholung (STRE) in Ludwigshafen, deren erster Abschnitt gestern zu Ende gegangen ist. Deshalb fand auf dem Freizeitgelände an der Großen Blies ein großes Fest statt, bei dem die Kinder ihren Freunden und Familien zeigen konnten, was sie in den letzten zwei Wochen erlebt haben.

Die 400 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren konnten in den zwei Wochen alles Mögliche entdecken und erleben. So gab es einen Zirkus-Workshop, viele Naturerlebnisse, und es ging auf Spurensuche nach der versunkenen Insel Atlantis. Die Stadtranderholung an der Großen Blies war bis zum letzten Platz ausgebucht. Ziel der Aktion ist es, Kinder kreativ werden zu lassen und zusammen Neues zu entdecken. Nachdem alle Besucher am Nachmittag aufs Gelände gelassen wurden und alle Eltern ihre Kinder gefunden hatten, konnte jeder zeigen, was er gebastelt, gemalt und gelernt hatte. Die verschiedenen Workshop-Zelte waren offen für alle. Auf der großen Bühne konnte jede Gruppe mit musikalischer Begleitung und unter Moderation von Programmleiter Heiko Rentschler dem Publikum etwas vorstellen. Der Zirkus-Workshop sorgte mit seinen Akrobatikkünstlern und Jongleuren für Begeisterung, während die Fakire mit riskanten Handständen und anderen Kunststücken auf Nagelbrettern und Scherbenhaufen beeindruckten. Mit ihrer Balancierwippe „Rola Bola“ bewies auch Greta (8) großes Talent. Die Kinder hatten die Möglichkeit, an einem Schnuppertag alle Workshops auszuprobieren, bevor sie sich festlegten. Aber Greta wusste schon von Anfang an, dass sie zum Zirkus gehen möchte. Das mache ihr einfach am meisten Spaß. Aus diesem Grund sagte sie: „Hier komm’ ich auf jeden Fall wieder her, bis ich alt bin.“ Die Kinder des Theater-Workshops zeigten mit selbst gemachter Verkleidung und Requisiten aus Papier ihr eigenes Stück „Die Freundschaftsreise“. In den Szenen wurden dabei vor allem die Themen Freundschaft, Streit und Einigung, Ausgrenzung und Miteinander und Vertrauen behandelt. Lilly (10) erzählte ihrem Vater vom Atlantis-Workshop, an dem sie teilgenommen hat. Stolz präsentiert sie ihre selbst gebauten Kunstwerke, die die versunkene Insel Atlantis nachstellen. Aber auch eine Bar und ein Spa hat es in diesem Workshop gegeben. „Wir haben selbst Peelings hergestellt und sogar eine Heiße-Stein- Massage gehabt“, berichtete Lilly. Für kreative Köpfe war in den zwei Wochen der Mal- oder Schmuck-Workshop wunderbar geeignet. Dort waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Und wer sich für das alles eher weniger begeistern konnte, der war im Natur-Workshop besser aufgehoben. Kräuterbeete oder Barfußpfade anlegen sowie Blätterberge für die Igel im Winter anhäufen – das alles hat Nico (10) gemacht. Er ist so begeistert, dass er im nächsten Jahr wieder dabei sein will. Laut Freizeitleiterin Christiane Ritscher sind unter den 400 Teilnehmern Kinder aus 30 verschiedenen Nationalitäten. „Und darunter sind diesmal auch insgesamt 50 Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Ich hoffe, ihr hattet Spaß“, sagte Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU). Nächste Woche startet die Stadtranderholung in die zweite Hälfte der Sommerferien.

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