Kommentar CDU-Vorstoß gegen Verkehrskonzept in Queichheim verfrüht

2016 ist mal mit Stangen und Baken in der Schneiderstraße experimentiert worden - ohne durchschlagenden erfolg.
2016 ist mal mit Stangen und Baken in der Schneiderstraße experimentiert worden - ohne durchschlagenden erfolg.

Das Queichheimer Verkehrskonzept muss nicht so bleiben, wie es ist. Aber es muss die Chance bekommen, sich zu bewähren. Schnellschüsse helfen nicht.

Der Vorstoß der Queichheimer CDU, das gerade erst gestartete Verkehrskonzept für das Stadtdorf schon wieder über Bord zu schmeißen, ist dem Kommunalwahlkampf geschuldet. Sinnvoll ist er nicht. Selbst die relativ simplen Einbahnstraßen rund um die ehemalige Hauptpost in der Innenstadt sind monatelang ignoriert worden, erst allmählich scheint Routine einzukehren. Und da soll ein komplexes Konzept wie das Queichheimer über Nacht funktionieren?

Das Manöver ist auch deshalb allzu durchsichtig, weil die CDU eben nicht nur eine Evaluation fordert, sondern gleich Forderungen erhebt, was zu ändern ist. Zudem kann man natürlich anführen, dass einem ganz viele Klagen zu Ohren gekommen sind, aber ist das seriös? Dass sich Autofahrer als verfolgte Minderheit gerieren, ist nichts Neues, aber ist es auch berechtigt? Auch die Anliegerin, die sich über weniger Verkehr freut, muss ernst genommen werden. Vielleicht ist auch sie mit ihrer Meinung nicht allein auf weiter Flur.

Der CDU-Vorschlag krankt auch daran, dass auf ein Kernanliegen des Verkehrskonzepts mit keiner Silbe eingegangen wird: den Durchgangsverkehr auf die K5 neben der Autobahn zu verlagern. Mit ihrer Forderung, die moderaten Einschränkungen in der Schneiderstraße zurückzunehmen, führt sie nicht nur diese Absicht, sondern das gesamte Konzept ad absurdum. Und sie nimmt Bedenken nicht ernst, dass der frühere starke Verkehr in der Schneiderstraße Kinder gefährdet hat. Da hätte man sich statt der plakativen Schilder-abhängen-Forderung konstruktive alternative Vorschläge gewünscht.

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