Landau Landau: Pächter für Weinstube "Bäuerlein" gesucht

Für Gäste tabu: die Küche. Der Herd steht nun auf der anderen Seite, die Entlüftung ist neu, ebenso die meisten Einrichtungsgege
Für Gäste tabu: die Küche. Der Herd steht nun auf der anderen Seite, die Entlüftung ist neu, ebenso die meisten Einrichtungsgegenstände.

Das Landauer „Bäuerlein“ ist von Grund auf saniert. Die Handwerker haben ihre Arbeit getan im beliebten Treff für Fans eines guten Tropfens. Die „Fünf Freunde“ suchen nur noch nach dem richtigen Pächter.

„Was ist eigentlich mit dem Bäuerlein?“ „Wann macht das Bäuerlein wieder auf, schon was gehört?“ Die Weinstube ist eine Institution in Landau – und natürlich Gesprächsthema. Auch die „Fünf Freunde“, denen das Haus an der Ecke Rathausplatz/Theaterstraße gegenüber dem Alten Kaufhaus gehört, werden immer wieder angesprochen. Die „Fünf Freunde“ – das sind die Südpfälzer Spitzenweingüter Wehrheim in Birkweiler, Rebholz in Siebeldingen, Siegrist in Leinsweiler, Becker in Schweigen und Münzberg in Godramstein. Das Bäuerlein ist seit Januar geschlossen. Gundula Grosse und Thomas Riemer, die 15 Jahre dort die Gäste bewirtet und bekocht haben, führen heute den „Blumenkorb“ am Untertorplatz. Wie berichtet, war der Vertrag ausgelaufen. Nach 25 Jahren wollten die „Fünf Freunde“ das Haus und dessen Innenleben aufmöbeln. Bereits vor zwei Jahren waren die Fassade aufgeputzt und die Fenster erneuert worden, rechtzeitig zur Landesgartenschau. Wie Gunter Keßler vom Weingut Münzberg und Karl-Heinz Wehrheim beim Rundgang mit der RHEINPFALZ durch die vier Stockwerke erläutern, wurden rund 180.000 Euro investiert. Peter Wöscher, von 1990 bis 2001 legendärer Wirt des Bäuerleins, sei schon da gewesen und habe sich sehr gefreut, dass alles wieder so aussehe, wie er es damals mit seiner Frau Trudel Bäuerlein eingerichtet hatte. Die 150 Quadratmeter große Weinstube erstreckt sich über zwei Geschosse. Sie hätten Gespräche mit einigen interessierten Pächtern geführt, berichten Keßler und Wehrheim, aber „es hat noch nicht gepasst“. Den Winzern, die nicht nur ihren eigenen Wein trinken möchten und wie bisher gerne auch andere Weingüter im Haus vertreten sehen, schwebt eine gut-bürgerliche, bodenständige, ehrliche Küche vor – „nichts Überkandideltes“. Keßler legt nach: „Wir wollen mehr als Weck, Worschd unn Woi. Wir wollen dem Haus seine Seele wiedergeben.“ Der Schwanheimer Schreiner Stefan Kerner hat die Holzbänke in der guten Stube, auch die Tische und die Stühle abgeschliffen. Er hat die Theke zum Gastraum hin aufgearbeitet, deren Innenleben ist komplett neu. Die Räume wurden gestrichen, die Holzstufen der Wendeltreppe ausgebaut, abgeschliffen und mit einer Edelstahlschiene als Rutschschutz versehen. Die Technik des Speiseaufzugs in die Küche wurde überholt. Statt eines Vorhangs am Eingang soll ein neuer Windfang aus Glas und Holz die Kühle abfangen. Die größten Veränderungen gibt’s in der Küche: Fast alle Edelstahlelemente sind neu, die Wände frisch gefliest. Auch die 120 Quadratmeter große Pächter-Wohnung im dritten und vierten Stock – mit einer kleinen Terrasse noch ein halbes Stockwerk höher – wurde renoviert. Die Toiletten im Keller wurden hergerichtet, die Lüftung ist nagelneu. 100 Jahre gehörte das denkmalgeschützte Gebäude den Bäuerleins – anfangs hieß es „Zum Kaufhaus“, bis es die „Fünf Freunde“ vor über 25 Jahren kauften. Von 1983 bis 1991 war die Gaststätte geschlossen.

Die Eigentümer setzen auf Kontinuität. Deshalb wurde die Einrichtung beibehalten.
Die Eigentümer setzen auf Kontinuität. Deshalb wurde die Einrichtung beibehalten.
Die Wohnung für den Pächter ist ein Schmuckstück. Die Treppe führt auf eine kleine Terrasse zwischen den Dächern.
Die Wohnung für den Pächter ist ein Schmuckstück. Die Treppe führt auf eine kleine Terrasse zwischen den Dächern.
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