Kreis Kusel Torfabrik steht auf der anderen Seite

Duell der beiden Besten: Welchweilers Kevin Cappel (links) behauptet sich gegen Theisbergstegens Routinier Timo Seyl.
Duell der beiden Besten: Welchweilers Kevin Cappel (links) behauptet sich gegen Theisbergstegens Routinier Timo Seyl.

«WELCHWEILER.» Fünfter Sieg in Folge – und was für einer: Mit einem 5:2 (2:0)-Erfolg über die SpVgg Theisbergstegen hat die SpVgg Welchweiler gestern ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. In einer unterhaltsamen, ja guten C-Klasse-Partie lief es bei den Herrmannsberg-Kickern wie am Schnürchen. 5:0 führte die Elf von Trainer Manfred Forster, ehe die Gäste noch Ergebniskorrektur betrieben. Und auch dabei Hilfestellung von den Hausherren hatten.

Dass die Begegnung derart deutlich zugunsten der Gastgeber enden würde, darauf hätte zunächst sicher niemand gewettet. Denn 20 Minuten lang war das Team vom Glan klar besser. Vom Anpfiff weg agierten die Akteure um das Trainer-Duo Lukas Hellriegel und Marcel Fauß munter nach vorn. Wer weiß, wie die Sache gelaufen wäre, hätte Timo Seyl in der 18. Minute ins Netz getroffen statt per Kopfstoß den Pfosten zittern lassen. Kurz darauf behielt auf der Gegenseite der aufgerückte Kapitän und Abwehrchef Tobias Studt nach einem Freistoß im Getümmel vorm Tor die Übersicht. Rotzfrech lochte Studt mit der Hacke ein. „Ja, natürlich, das war Absicht. Ich dachte, den nehm’ ich jetzt mal so. Wie auch sonst“, sagte Studt nach dem Abpfiff schlagfertig. Wie seine Teamkameraden war der stark spielende Studt bester Laune. „Anfangs ging’s ja noch. Aber wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen. Und das 0:2 fällt zum ungünstigsten Zeitpunkt kurz vor der Pause. Beim 0:3 sind dann die Köpfe nach unten gegangen“, konstatierte Lukas Hellriegel nach der über weite Phasen doch enttäuschenden Darbietung seiner Truppe. Hellriegel traf es auf den Punkt: Das 2:0 verlieh den Gastgebern weiteren Schwung. Co-Trainer André Stemler war über links aufs Tor zugeeilt, hatte, attackiert von Sven Pfeiffer, noch im Fallen abgeschlossen. Als der Ball vor der Linie geklärt wurde, zeigte Schiedsrichter Friedrich Venter auf den Elfmeterpunkt. Es war der erste von dreien, die der Unparteiische gab. Nummer zwei – wieder Foul an Stemler, diesmal von Torhüter Patrick Noll unsanft gestoppt – war vertretbar. Nummer drei allerdings ein Witz. Auf Zuruf sprach der Schiri auch den Gästen einen ungestörten Versuch aus elf Metern Entfernung zu. Tobias Studt und Kevin Cappel hatten den gestern glücklos agierenden Gäste-Goalgetter Jonathan Jakob Groß gestoppt. Kapitän Daniel Hemm verwandelte sicher. Ebenso sicher hatte Welchweilers Mario Bauer seine zwei Chancen genutzt. Das 2:0 kurz vor der Pause war ein Markstein der Partie. Nach dem Wechsel drängten die Gäste, brachten aber nichts wirklich Gefährliches zuwege, auch wenn Groß in der 70. noch mal den Pfosten traf, Timo Seyl – der vorm Wechsel einen weiteren Alu-Treffer verbucht hatte – bei zwei Abschlüssen knapp scheiterte. Klare Verhältnisse brachte das 3:0. Der Treffer entsprang einer Energieleistung von Kevin Cappel, der wie aufgezogen durchs Mittelfeld tobte, sich die Bestnote eines Teams ohne jede Schwachstelle verdiente. Cappel tankte sich durch und schloss mit sattem Schuss ab. Und wenn’s denn mal läuft, so wie bei den Herrmannsbergern gestern, dann gelingen auch die schwierigeren Dinge. Das bewies Jannik Otterstetter, der von der rechten Seite aus einen direkten Freistoß in den Winkel setzte. Das war einer aus der Kategorie Kunstschuss. „Es war auch in der vergangenen Saison nicht alles schlecht“, blickte Welchweilers Trainer auf die ergebnistechnisch so missratene Vorsaison zurück. Seit Sommer bringen junge Leute neuen Schwung rein – und die gesamte Mannschaft profitiert. „Die Euphorie wollen wir weiter mitnehmen“, betonte Forster, dessen spielender Kollege André Stemler hoch engagiert, allerdings ziemlich glücklos im Abschluss auftrat. Dafür aber sprangen andere in die Bresche, die gestern dafür sorgten, dass die Torfabrik ihren Standort wechselte. Noch immer haben die „Stejer“ die meisten Tore erzielt. Welchweiler aber wird in dieser Verfassung weiter treffen. so spielten sie SpVgg Welchweiler: Jan Forster – Brandt (7. Kevin Forster), Sebastian Studt (90.+1 Uwe Cappel), Tobias Studt, Miller – Otterstetter, Kevin Cappel – Bauer, Grill, Schönnerstedt – Stemler SpVgg Theisbergstegen: Noll – Hahn, Lißmann (34. Theiß), Hemm, Pfeiffer – Seyl, Hellriegel (76. Häßel) – Groß, Otto, Müller – Fauß Tore: 1:0 Studt (20.), 2:0 Bauer (43. Foulelfmeter), 3:0 Cappel (57.), 4:0 Otterstetter (66.), 5:0 Bauer (80. Foulelfmeter), 5:1 Kevin Forster (83. Eigentor), 5:2 Hemm (89. Foulelfm.) – Gelbe Karten: Stemler – Fauß, Hemm – Beste Spieler: Cappel, Tobias Studt – Seyl, Otto – Zuschauer: 117 – Schiedsrichter: Venter (Jeckenbach).

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