Kusel Schönenberg-Kübelberg: Zukunft von Autoverwerter ungewiss

Auf dem großen Firmengelände will sich der vorläufige Insolvenzverwalter Paul Wieschemann erstmal einen Überblick verschaffen.
Auf dem großen Firmengelände will sich der vorläufige Insolvenzverwalter Paul Wieschemann erstmal einen Überblick verschaffen.

Die Zukunft des traditionsreichen Autoverwerters Closter in Schönenberg-Kübelberg steht in den Sternen. Inhaber Armin Closter hat einen Eigenantrag am Insolvenzgericht in Zweibrücken gestellt, Rechtsanwalt Paul Wieschemann wurde vor knapp zwei Wochen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Bei Closter arbeiten derzeit 18 Menschen.

Krankenkasse und Finanzamt hätten ihm zu dem Schritt geraten, den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen, erläuterte Armin Closter gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage. Dem sei er nachgekommen. Paul Wieschemann sagte, er könne „derzeit noch keine seriöse Aussage treffen“, wie es denn nun weitergehen wird bei der Autoverwertung in der Schönenberg-Kübelberger Bruchstraße. Der vorläufige Insolvenzverwalter, seit 8. Juni eingesetzt, will sich erstmal einen Überblick verschaffen – nicht nur über die Bücher, sondern auch über das große Unternehmensgelände bei Closter. „Dort stehen um die 3000 Autos, das ist eine riesige Aufgabe“, schilderte der Kaiserslauterer Rechtsanwalt, der im Jahr 2009 bereits die Insolvenz der Closter Autorecycling GmbH betreut hatte. Dabei hatte es sich allerdings um eine lediglich auf dem Papier existierende Firma gehandelt. Diese war gedacht gewesen als Gesellschaft, unter deren Dach ein Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen hatte erfolgen sollen, der aber letztlich nie zustande gekommen war. Die Insolvenz war sozusagen gewollt. Diesmal ist es anders, jetzt geht es auch um die 18 Mitarbeiter bei der Autoverwertung. Deren Gehälter seien für drei Monate durch die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes gesichert, berichtete Wieschemann. Die Mitarbeiter seien bei einer Betriebsversammlung in der Vorwoche über die aktuelle Situation informiert worden. Erste Aufgabe und Ziel des Verwalters sei es stets, den Betrieb weiterzuführen. Er habe einen laufenden Betrieb vorgefunden, führe die Geschäfte nun gemeinsam mit Inhaber Closter, sagte Paul Wieschemann. Es werden aber noch einige Wochen ins Land ziehen, bis sich abzeichnen wird, ob und in welcher Form der Betrieb weiter bestehen kann. Bis es soweit ist, sollen die Geschäfte zunächst mal „vollumfänglich weiterlaufen“. Armin Closter ist guten Mutes, dass der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nicht das Ende seines Unternehmens bedeutet – just im Jahr des 50. Firmenjubiläums. „Es geht jetzt ganz normal weiter, es musste auch niemand entlassen werden“, unterstrich er. In drei bis sechs Monaten, so schätzt Closter, stehe dann Genaueres fest. Das Unternehmen, das seit 1967 besteht, zählt zu den größten Autoverwertern im Saar-Pfalzkreis. Angeschlossen sind auch Gebrauchtwagen- und Ersatzteilhandel sowie Reifenservice.

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