Kreis Kusel Mal gefühlvoll, mal feurig

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Rund 40 Personen fanden sich am vergangenen Sonntag gegen 17 Uhr in der Aula des Horst-Eckel-Hauses ein, um den kammermusikalischen Klängen des Saxofon-Trios Eureka, das von der Pianistin Dhurata Lazo begleitet wurde, zu lauschen. Am Ende waren die Zuhörer voller Begeisterung.

Der Name des Ensembles, Eureka, sei ein Ausruf, der dem Griechen Archimedes zugeschrieben werde und eine plötzliche Eingebung oder Entdeckung signalisiere, erläuterte Saxofonist Zija Bejleri. „Ich bin auf diesen Namen gekommen, weil unser Quartett etwas Neues ist, es gibt nur sehr wenige Kombinationen von Saxofon und Piano. “ Zija Bejleri wurde in Albanien geboren, wo er Oboe studierte. Nach seiner Zeit als erster Oboist des Sinfonie-Orchesters des staatlichen Konservatoriums in Tirana wandte er sich dem Saxofon-Spiel zu. Von 1987 bis 1990 war er erster Saxofonist des albanischen Staatstheaters. Nach weiteren Stationen in den USA und Italien verschlug es ihn 2009 nach Kottweiler-Schwanden, wo er seitdem Dirigent und musikalischer Leiter des dortigen Musikvereins ist. Auch seine Ehefrau, die Pianistin Dhurata Lazo, ist Albanerin. Sie begann im zarten Alter von sechs Jahren, Klavier zu spielen. Nachdem sie 1990 ihre Ausbildung als Pianistin mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, trat sie bei mehreren Gelegenheiten mit dem albanischen TV-Sinfonie-Orchester und dem Philharmonie-Orchester von Tirana im albanischen Staatsfernsehen auf. Auf internationaler Ebene verzeichnete Lazo mit zahlreichen Auftritten in Albanien, Italien, Deutschland, USA, Luxemburg, Frankreich und Kosovo große Erfolge. Komplettiert wird das Quartett vom 17 Jahre alten Sohn von Lazo und Bejleri, dem Saxofonisten Emilijano Bejleri und dem Saxofonisten Volker Kaufmann aus Nanzdietschweiler. Zusammen tritt das Quartett mittlerweile seit zirka drei Jahren auf europäischen Bühnen auf und bietet seinem Publikum eine breite Palette von Klassik, Jazz, Blues und Rockmusik. Zum Auftakt spielte Dhurata Lazo eine Klaviersonate von Ludwig van Beethoven. Sie überzeugte das Publikum mit einem harmonischen Wechsel von schnellen und besinnlichen Passagen, bei denen ein harter, kraftvoller Zugriff mit gefühlvollem Anschlag wechselte. Durch fließende Übergänge von melancholischen zu fröhlichen Melodien wurde das zirka 30-minütige Stück zu einem Freudenfest der Klänge. Zusätzlich überzeugten die sehr gute Akustik in der Aula und der ausgezeichnete Klang des Flügels. Das zweite Solostück von Lazo war die erste Aufführung der Komposition „Romanze“ von Ervin Stafa – ein sehr gefühlvolles, besinnliches, fast trauriges Stück. Danach setzten die Saxofonisten ein. Zuerst Zija Bejleri, dann Volker Kaufmann und schließlich Emilijano Bejleri. Beim „Concertino Donizetti“, einer Komposition für Piano und Saxofon, entwickelte sich ein sehr harmonisches und rhythmisch akzentuiertes Spiel, das dem Saxofonisten einiges abverlangte. Auch das folgende Stück „Duo Concertante“ war von virtuosem Saxofon-Spiel geprägt. Ein flottes fröhliches Lied, welches zum Ende hin in einer sagenhaften Geschwindigkeit gipfelte. Das Publikum war von der Darbietung begeistert und huldigte den Künstlern mit tosendem Applaus: „Es war nicht nur gut, es war hochgradig gut, wirklich exzellent, was die Musiker da geleistet haben. Ich bin eigentlich kein Freund von klassischer Musik, aber diese Vorstellung war stark,“ erklärte beispielsweise der begeisterte Zuschauer Jürgen Becker. Andere Zuhörer äußerten sich ähnlich angetan.

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