Kusel Kuseler Elektromobile bei Touristen unbeliebt

Ganze sechsmal in 14 Monaten haben Touristen die E-Autos des Kreises gemietet.
Ganze sechsmal in 14 Monaten haben Touristen die E-Autos des Kreises gemietet.

Die Elektroautos der Kreisverwaltung werden von außen kaum nachgefragt – Genehmigung für Ladestationen soll kommen

Seit 14 Monaten bietet die Mobilitätszentrale „Pfälzer Bergland – hin und weg“ am Kuseler Bahnhof kreiseigene Elektrofahrzeuge zur Vermietung an Touristen an. Die Bilanz sieht allerdings mehr als ernüchternd aus – insgesamt sechsmal wurde eines der beiden E-Modelle in Anspruch genommen, wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage der RHEINPFALZ berichtet. Auch bei der Finanzierung der geplanten Elektrozapfsäulen sei man noch nicht am Ziel. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein E-Fahrzeug zur Vermietung völlig ausreicht, genutzt werden die insgesamt fünf Fahrzeuge vor allem durch unsere Verwaltungsmitarbeiter“, teilte Kreis-Pressesprecherin Karla Hagner mit. Lediglich sechsmal wurde ein E-Mobil in den vergangenen 14 Monaten an Touristen vermietet. Es habe zwar zahlreiche Telefonanfragen von Interessenten gegeben, die tatsächlichen Buchungen blieben allerdings aus. Unwirtschaftlich sei die Haltung der Fahrzeuge aber dennoch nicht, da die Fahrzeuge im Rahmen eines Bundesvertrages von BMW geleast werden. Die Verwaltung vermutet, dass die Hemmschwelle zur Nutzung dieses Angebotes noch zu hoch sei; es müssten weitere Werbemaßnahmen, beispielsweise kostenfreie Probefahrten, durchgeführt werden. Der Kreis möchte dieses Angebot trotz der mäßigen Nachfrage beibehalten, Ausbaupläne hierbei gebe es allerdings nicht. Bei den Mitarbeitern der Kreisverwaltung seien die E-Autos hingegen sehr beliebt, diese hätten im vergangenen Jahr bereits rund 50.000 Kilometer mit ihnen zurückgelegt: „Wir hoffen, dass die Leute unsere Mitarbeiter mit den E-Autos sehen und dadurch vielleicht selbst einmal Lust am Fahren bekommen“, sagt Hagner. Die Elektrofahrzeuge stehen dem Kreis seit März vergangenen Jahres zur Verfügung. Dies wurde durch einen Rahmenvertrag des Bundes mit der Firma BMW ermöglicht, der dem Kreis insgesamt fünf Fahrzeuge zusprach. Zwei davon sind seitdem für Touristen und Besucher zu mieten und befinden sich an der Mobilitätszentrale „Pfälzer Bergland – hin und weg“ am Kuseler Bahnhof. Durch die Initiative will die Kreisverwaltung dabei helfen, die Elektromobilität in der Region zu fördern und dabei selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Eine weitere Baustelle sind die ursprünglich geplanten zwölf bis 14 Elektrozapfsäulen, die der Kreis zusammen mit dem Bund bereits vergangenes Jahr mit bis zu 460.000 Euro finanzieren wollte. Dabei wollte der Kreis 60.000 Euro der Kosten tragen, die restlichen 400.000 Euro sollten mit Bundesmitteln finanziert werden. Inzwischen ist nur noch die Rede von neun Ladestationen: drei in Kusel sowie je eine in den früheren beziehungsweise heutigen Sitzgemeinden der Verbandsgemeinden. Die Genehmigung dafür erfolge allerdings in Mainz: „Die Gelder kommen aus dem ,Bundesförderprogramm K3 – Aufbau einer Ladesäuleninfrastruktur’, den Antrag dazu haben wir bereits im Mai 2016 gestellt“, berichtet Hagner. Das Umweltministerium habe allerdings gestern avisiert, dass in den nächsten Tagen mit der Genehmigung zu rechnen sei.

x