Kreis Kusel Hauchdünne Entscheidungen

Einer von mehreren Stürzen auf schwierigem Boden: Katharina Gauch und Askan.
Einer von mehreren Stürzen auf schwierigem Boden: Katharina Gauch und Askan.

«WOLFSTEIN.» Der Boden des Springplatzes war nicht optimal. Doch ansonsten, sagt Turnierleiter Ulrich Brux, seien die Wolfsteiner Turniertage am Wochenende eine sehr schöne Veranstaltung gewesen. Der Zuspruch war bei Zuschauern und Teilnehmern gleichermaßen gut und das Abschneiden der Lokalmatadoren erfreulich.

Es waren knappe Entscheidungen: Nur ein Zehntel trennte Hanna Spangenberger aus Wolfstein, die jedoch für Zweibrücken startet, und Susanne Moser aus Jettenbach, die die Farben vom Lautertal trägt, in der Dressurreiterprüfung der Klasse M. Wertnote 7,5 vergaben die Richter für die Vorstellung von Spangenberger und Sansiro, Note 7,4 für Moser und Quite Cantus. Mit dem großrahmigen Schimmel ritt die Jettenbacherin auch in der M-Dressur in die Platzierung: 410 Punkte (gleichbedeutend mit 62,121 Prozent) sicherten Rang vier. Tochter Luisa kam in Klasse L zweimal auf Platz fünf. Gerade mal zwei Zehntel trennten die beiden Siegerteams im Geschicklichkeitswettbewerb für Springreiter, Läufer mit Hund und Lassowerfer: 116,47 Sekunden brauchte das zu Anfang startende Team um Nina Kiefaber, um einen niedrigen Parcours zu Pferd und per pedes zu überwinden, sauber vom Boden aus abzuklatschen und dann auch noch ein Holzpferd per Lassoschlinge einzufangen. Die Vereinskollegen von der CJD-Sportgemeinschaft Wolfstein um Katharina Gauch waren als letzte Starter des Wettbewerbs nah dran: Die Uhr blieb bei 116,71 Sekunden stehen. Die M-Dressuren und der Geschicklichkeitswettbewerb bildeten zwei Pole im dreitägigen Turniergeschehen auf der Anlage am Roßbacher Bullenweiher, das wie üblich die Sportgemeinschaft und das Christliche Jugenddorf Wolfstein (CJD) gemeinsam ausgerichtet hatten. Auf zwei Plätzen liefen sportlich ansprechende Dressuren bis zur mittelschweren Klasse, die Springen gingen bis A**, und es gab Nachwuchs- und Spaßwettbewerbe. Turnier- und CJD-Gestütsleiter Ulrich Brux zog eine positive Bilanz. „Dass wir bereits am Freitag gestartet sind, hat das Turnier entzerrt“, sagte er. Helfer wie Reiter seien dankbar, wenn sich das Geschehen nicht bis abends 20 Uhr „oder noch später“ hinziehe. Froh war Brux auch über den Publikumszuspruch. Im Gastrozelt mit deftigem, leichtem und süßem Angebot aus der CJD-Küche war stets Betrieb – eine nicht zu unterschätzende Einnahme für die Veranstalter. Sorgen bereitete jedoch der Springplatz. Die Sandauflage wurde mit jeder Prüfung ungleichmäßiger, was am Sonntagnachmittag zu mehreren Stürzen führte. Pech hatte etwa Isabell Klick aus Ulmet. Die Turnierleitung reagierte und ließ die letzte Springprüfung des Turniers, ein Punktespringen Klasse A, über einen verkürzten Weg reiten. Die rutschigen Bodenstellen waren abgesperrt. Nach Angaben von Brux kamen alle gestürzten Pferde und Reiter glimpflich davon. Vollgas gab in dieser Situation Lokalmatadorin Christina Kuhn, die mit Vitesse sowohl im A-Springen als auch in der Punktespringprüfung nicht zu schlagen war. Vorher hatte sich bereits ihre Vereinskameradin Natascha Kuhn in der Hunterklasse mit der beachtenswerten Wertnote 8,0 in die Siegerliste eingetragen. Die erste Goldschleife für die Gastgeber hatte am Samstag in der L-Dressur auf Kandare Ricarda Göttel mit ihrem Wallach Senateur du roi geholt – knapp vor Samantha Ames, ebenfalls vom gastgebenden Verein. Eine Besonderheit der Wolfsteiner Turniertage bildet der Longierwettbewerb. Etabliert wurde er als „Prüfstein unserer Ausbildung“, wie Brux formuliert: Ein Pferd zu longieren ist Prüfungsaufgabe für die angehenden Pferdewirte des CJD. Am Wochenende nahmen erstmals auch Teilnehmer von außerhalb die Chance wahr, ihre Longierfertigkeiten von Turnierrichtern bewerten zu lassen. Gegen die Einheimischen und ihr Schulpferd Casino Royale hatten sie jedoch keine Chance.

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