Martinshöhe PV-Anlagen: Warum der Ortsbürgermeister das Standortkonzept für „Quatsch“ hält

Einige der im Konzept ausgewiesenen Flächen liegen rund um die Schernau und um die Sportplätze des SV Martinshöhe.
Einige der im Konzept ausgewiesenen Flächen liegen rund um die Schernau und um die Sportplätze des SV Martinshöhe.

Die Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau hat ein Standortkonzept für Photovoltaik-Freiflächenanlagen erstellen lassen, das nun der Martinshöher Rat annehmen soll. Von Ortsbürgermeister Hartwig Schneider hagelte es dafür bereits vor der Ratssitzung Kritik.

Das von der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau in Auftrag gegebene Standortkonzept für Photovoltaik-Freiflächenanlagen soll dazu beitragen, geeignete Flächen zu lokalisieren, und Dörfern eine Grundlage geben, um auf Betreiber von Großflächenanlagen zuzugehen. Wird eine Anlage gebaut, werden Standortgemeinden mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde beteiligt. Der Gemeinderat Martinshöhe soll das Konzept nun annehmen.

Martin Schneider, Ortsbürgermeister von Martinshöhe, sieht das Vorgehen der Verbandsgemeinde kritisch: „Soweit ich weiß, wurde das Konzept noch unter Verbandsgemeindebürgermeister Erik Emich in Auftrag gegeben. Ich finde, das ist Quatsch. Da hat man unnötig Geld ausgegeben. Glauben die etwa, dass eine Firma, die Photovoltaikanlagen bauen will, genau die im Konzept ausgewiesenen Flächen nutzen will?“

„Firmen suchen sich ihre Flächen selbst aus“

Einige der im Standortkonzept ausgewiesenen Flächen liegen rund um die Schernau und um die Sportplätze des SV Martinshöhe. Schneider sagt: „Wir haben schon Firmen Flächen angeboten. Dann sind die aber nicht groß genug. Man hat uns Gegenvorschläge gemacht für Flächen, die wir nicht vergeben wollten, weil man nicht 20 Hektar bestes Ackerland zupflastert. Diese Firmen, die Photovoltaikanlagen aufstellen wollen, halten sich nicht an Flächen, die ein Konzept ausweist. Die suchen sich ihre Flächen selbst aus.“

Den Bedarf an Flächen, die durch den Bau von Photovoltaikanlagen beansprucht werden, hält Schneider ohnehin für zu groß. „Man muss 20 Hektar mit Photovoltaik zupflastern, um bei der Stromerzeugung die Leistung eines Windrades zu erreichen. Wenn man das Land unter den Anlagen noch nutzen kann, kann man die Photovoltaikanlagen ja gerne aufstellen. Aber man hat dazu noch gar keine Erfahrungswerte. Es gibt sicher auch Flächen, die man für die landwirtschaftliche Produktion nicht braucht. Aber auf Ackerland habe ich lieber Windräder.“

Info

Die Sitzung des Gemeinderates Martinshöhe findet heute, 19. April, um 19 Uhr im Rathaus in der Zweibrücker Straße 59 in Martinshöhe statt.

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