Kreis Südwestpfalz Die Südwestpfalz wählt Susanne Ganster

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Im Oktober wird die promovierte Theologin Susanne Ganster die Nachfolge des Juristen Hans Jörg Duppré antreten.

Die Anspannung ist noch nicht ganz von ihr gewichen. Bis Susanne Ganster realisieren wird, dass sie im Oktober die Nachfolge von Hans Jörg Duppré antreten wird, dürfte noch etwas Zeit vergehen. Aber freuen kann sich die 40-jährige CDU-Kandidatin am Wahlabend natürlich schon sehr: Für sie seien die 53,79 Prozent „eine sehr gute Mehrheit und ein klarer Wählerauftrag“, sagt sie. Hinter ihr liegt freilich eine spannende Stunde, in der 84 Kommunen ausgezählt werden, aufgeteilt in 124 Wahlbezirke. 80.211 Wahlberechtigte waren es; 43,53 Prozent von ihnen haben sich an der gestrigen Wahl beteiligt. Acht Jahre zuvor waren es 68,4 Prozent, allerdings waren da zugleich Kommunalwahlen, weswegen alleine schon mehr Menschen zur Wahlurne gegangen sein dürften. Wie jeder einzelne Ort am gestrigen Sonntag gewählt hat, zeigen im dritten Stock der Kreisverwaltung zwei große Leinwände an. Und dort pendeln rote und schwarze Balken hin und her, zum Teil mit wenig Abstand. Nur wenige Prozentpunkte trennen zeitweise die beiden Kandidaten. Und SPD-Mann Peter Spitzer kommt dabei durchaus nahe an die 50-Prozent-Marke heran. Bei 48,5 Prozent liegt er einmal kurz in der Halbzeit der Auszählung. Dass es am Ende so für „seine“ Kandidatin aus Erfweiler ausgeht, erleichtert dann auch Landrat Hans Jörg Duppré sichtbar. Er habe schon erwartet, dass es knapp werde, sagt er – überaus erfreut über diesen Wahlausgang. Gar nichts zu sagen bräuchte CDU-Kreisvorsitzender Christof Reichert. Er strahlt. Stolz sei er, sagt er, auf einen sehr engagiert geführten Wahlkampf und auf das gute Abschneiden von Susanne Ganster – auch in der Verbandsgemeinde Hauenstein; dort hat sie in Schwanheim mit 81,1 Prozent sogar noch etwas mehr Stimmen geholt als in ihrem Heimatort Erfweiler (80,2). Mit 81,2 Prozent der Stimmen hat SPD-Kandidat Peter Spitzer in seiner Heimat Donsieders sein insgesamt bestes Ergebnis erzielt, konnte unterm Strich vor allem in den Verbandsgemeinden Rodalben und Waldfischbach-Burgalben punkten. Dass es für den 45-Jährigen am Ende nicht gereicht hat, werde ihn aber sicher „nicht ins Tal der Tränen stürzen“, meint er danach. Zumal jedes Ergebnis für die Sozialdemokraten, das in diesem Landkreis über 40 Prozent liege, schon ein „Riesenerfolg in unserem Gebiet“ sei. Dies sieht auch der SPD-Unterbezirksvorsitzende Alexander Fuhr so. 46,21 Prozent seien „ein achtbares Ergebnis“, findet er – auch angesichts dessen, dass Peter Spitzer erst seit etwa eineinhalb Jahren als Kreisbeigeordneter tätig sei. Diese Tätigkeit will Peter Spitzer auch weiterhin ausüben, wie er schon vor der Wahl angekündigt hatte. Er habe schließlich noch sechs Jahre als erster Kreisbeigeordneter bei der Kreisverwaltung – dort ist er zuständig für Soziales sowie für Jugend, Familie und Sport – vor sich, bekräftigt er gestern. Und er werde auch am Tag nach der Wahl wie gewohnt zur Arbeit gehen. Ein verlängertes Wochenende sei erst für Ende Mai geplant. Dass die Wahlgewinnerin ab Oktober seine Chefin sein wird, sieht Spitzer sportlich: Wenn man einen guten Wahlkampf gemacht habe, dann akzeptiere man das Ergebnis auch gut, meint er. Und: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Sie seien beide professionell genug, um auf der Arbeitsebene ein gutes Miteinander zu pflegen, betont auch Susanne Ganster. Sie wird den Tag nach der Wahl übrigens ebenfalls ganz „normal“ beginnen: Um sechs Uhr erst mal mit dem Hund rausgehen und dann Frühstück machen für die Familie. Bis Oktober wird Susanne Ganster ihrer bisherigen hauptberuflichen Tätigkeit nachgehen: als CDU-Abgeordnete im Mainzer Landtag. So lange wird auch der amtierende Landrat Hans Jörg Duppré mit voller Kraft dabei bleiben. Urlaub? Nein, den habe er jetzt nicht geplant, meint er. Im Gegenteil. Der Terminkalender sei gut gefüllt. Jetzt gehe es noch mal richtig ran, sagt Duppré – „volles Rohr“.

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