Kreis Südliche Weinstraße Wird Waldstadion nach Elmar Weiller benannt?

Thomas Hitschler (Dritter von links) lässt sich von Erwin Welsch (Zweiter von links) die Planungen zum Funktionsgebäude im Herxh
Thomas Hitschler (Dritter von links) lässt sich von Erwin Welsch (Zweiter von links) die Planungen zum Funktionsgebäude im Herxheimer Waldstadion zeigen.

Große Koalition in Herxheim – zumindest im Geiste: Die Sozialdemokraten möchten wie die anderen Fraktionen im Gemeinderat den im März verstorbenen Altbürgermeister und Christdemokraten Elmar Weiller ehren. Bei einem Besuch des SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler am Donnerstagabend, der sich über das geplante Funktionsgebäude im Waldstadion informierte, haben die Genossen einen Vorschlag ins Spiel gebracht.

Es war ein Abend im Mai, Erwin Welsch war gerade von der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses nach Hause gekommen, in dessen Sitzung das Nutzungskonzept des geplanten Funktionsgebäudes im Waldstadion präsentiert wurde, als ihm die Idee kam. Eigentlich, dachte er sich, wäre es doch schön, das neue Haus der Vereine, das im Tribünenbau des Stadions seine Heimat finden soll, nach dem verstorbenen Altbürgermeister Elmar Weiller zu benennen. „Er hat sich immer sehr um die Vereine gekümmert. Außerdem war er lange im Vorstand des Motorsportvereins. Wir werden nun für diese Idee kämpfen“, sagt der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Gemeinderat am Donnerstagabend bei einem Besuch des SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler im Waldstation. Und der ergänzt: „Elmar Weiller hat sich immer sehr für seine Heimat eingesetzt, nicht nur für Herxheim, sondern die gesamte Südpfalz. Diese Idee hat mehr Strahlkraft als etwa die Benennung eine Straße.“ Die CDU hatte bereits die Idee ins Spiel gebracht, einen Platz im geplanten Wohnquartier im Herxheimer Ortskern nach Elmar Weiller zu benennen. So oder so: Das Waldstadion ist in Herxheim ein besonderer Ort. Im Dezember 2015 war bei einem Feuer, dessen Ursache nicht herausgefunden werden konnte, das Tribünendach abgebrannt. Der Gemeinderat hatte sich daraufhin entschieden, nicht nur das Dach reparieren zu lassen, sondern auch gleich dafür zu sorgen, das Gebäude, das 1983 fertiggestellt wurde, umzufunktionalisieren – in ein Haus der Vereine. Inzwischen liegen erste Pläne auf dem Tisch. So sollen etwa die Sanitäranlagen erneuert, die Außenfassade umgestaltet, eine Nottreppe gebaut werden. Es soll zudem ein Cateringbereich entstehen – und viele Räume für die Vereine. Darunter sind der Renn- und Reitverein, der DRK-Ortsverein, der Verein Interkunst, die Landjugend, der Turnverein sowie der Wintersportverein. Die Gemeinde hat in diesem und dem kommenden Haushaltsjahr 1,8 Millionen Euro für das Vorhaben eingestellt. „Wir investieren in ein Projekt, das den Menschen zugutekommen soll“, sagt Welsch. Hitschler hat zum Waldstadion eine besondere Beziehung, deshalb sei er auch nach Herxheim gekommen, um sich über das Vorhaben zu informieren. Als Jugendlicher war er oft beim Sandbahnrennen, trainierte aber auch mit den Fußballern der Viktoria im Waldstadion. „Nach dem Brand vor zwei Jahren war es ein dauerndes Auf und Ab. Deshalb ist es wichtig, dass Kommunen wie Herxheim in solche Projekte investieren können. Aber das geht nur, wenn der Bund die Kommunen auch entsprechend finanziell ausstattet“, betont der Hainfelder, der in Herxheimweyher aufgewachsen ist bei seinem Besuch in der alten Heimat. Die Kommunen wüssten am besten, sagt Hitschler, was in den ländlichen Regionen fehle: Schwimmbäder, Bürgerhäuser, Bibliotheken, Bürgerbusse, kommunale Läden. „Die meisten Dörfer haben dafür aber kein Geld. Der Bund sollte seine Haushaltsüberschüsse in unsere Kommunen investieren“, sagt der 35-Jährige. Deshalb hätten Kommunal- und Bundespolitik eine direkte und enge Verbindung.

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