Kusel Was RHEINPFALZ-Leser und -Facebook-Fans zum Busstreik sagen

Warnstreik: Viele Fahrzeuge bleiben bei privaten Busunternehmen im Depot.
Warnstreik: Viele Fahrzeuge bleiben bei privaten Busunternehmen im Depot.

Mehrere Leserinnen und Leser haben sich nach unserem Aufruf gemeldet und äußern sich zu den Streiks in privaten Busunternehmen. Die betreffen im Landkreis Kusel vor allem die Schülerbeförderung.

Sabine Seyler aus Patersbach schreibt: „Ich habe drei Kinder an zwei Schulen. Von den Streiks selbst bin ich einfach nur genervt. Ich war öfter drauf und dran, einen Leserbrief zu verfassen, allerdings war die Hürde doch zu groß. Schön, dass ihr euch interessiert und uns eine Stimme gebt!

Es ist wirklich schwierig, alles zu organisieren. Wir stimmen uns im Ort ab und bilden Fahrgemeinschaften, damit alle Kinder pünktlich bei den jeweiligen Schulen landen und kein Grundschulkind traurig alleine da steht und auf die Mama wartet.

Ich bin in der glücklichen Lage, im Homeoffice mit flexiblen Arbeitszeiten zu arbeiten. Allerdings bedeutet das für mich, ich muss die Zeit nachholen, da alles auf den Busbetrieb abgestimmt ist. Das heißt konkret, ich muss in der Woche zwei Stunden nacharbeiten – abends oder am Wochenende. Leider hat dieses ,Glück’ nicht jeder. Ich höre von Kindern, die nicht zur Schule kommen, von Eltern, die auf die Arbeit müssen und ,Fremde’ um Unterstützung bitten müssen, was weiteren Druck auf die Eltern erzeugt.

Nicht alle Busfahrer machen mit

Durch die Corona-Krise sind wir ja einiges gewohnt, und es scheint normal zu werden, auf den Schultern der Kleinsten alles auszutragen. Auffällig, dass während der Ferien nicht gestreikt wurde. Und finanziell wirklich treffen tut es die Entscheider nicht, da Busfahrkarten für das ganze Jahr bezahlt sind.

Allerdings stelle ich fest, dass sich scheinbar auch manche Busfahrer entscheiden, nicht mitzumachen, da einige Busse mehr in dieser Woche fahren als zu den anderen Streiks. Dafür sollte man jedem einzelnen davon mal Danke sagen. Sie haben vielleicht gar keine Ahnung, wie viel uns das abnimmt.“

Via Facebook haben uns etliche Nachrichten erreicht, etwa diese von Jenny Horn: „Mittlerweile hab’ ich kein Verständnis mehr. Ja, und ich bin genervt. Die Leidtragenden sind die Kinder. Ohne meine Nachbarin hätte ich ein großes Problem und mein Kind wäre ständig zu Hause. Irgendwann ist es auch mal genug ...“ Sandra Müller ergänzt, sie verstehe, „dass die Fahrer einen guten Lohn haben“ wollen. Aber „irgendwann ist es auch mal genug ...“

„Auftraggeber müsste darauf achten“

Fabian Gießler hat „Verständnis für die Busfahrer, allerdings kein Verständnis dafür, dass es immer die Schulkinder trifft, und ebenso kein Verständnis, dass man da nicht mal zu Zugeständnissen bereit ist. Bei der Bahn hat es ja auch irgendwann geklappt. Gerade in diesem Sektor, der von der öffentlichen Hand bezahlt wird, sollte darauf geachtet werden, dass die Bedingungen anständig sind. Dass immer der Billigste den Zuschlag bei solchen Ausschreibungen bekommt, ist ja oft die Ursache für diese Lage. Bei den Treibstoffkosten ist nicht viel mit Sparen, das einzige, bei dem immer wieder gespart wird, ist bei den Lohnkosten. Da müsste die Verwaltung als Auftraggeber besser darauf achten. Das ist ein Absurdum!“

Und Marco Rübel zieht für sich folgendes Fazit: „Das ist der Grund, warum ich nicht mit dem öffentlichen Bus fahre, sondern nur mit dem Auto.“

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